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Achtung: Brexit-Folgen!

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T2mobil:
Hallo zusammen,

ich erlebe gerade ein kleines Desaster, weil ich arglos bei Palawan Press zwei nicht gerade günstige Bücher bestellt und den Medienberichten geglaubt hatte, im Warenverkehr würde es dank des Abkommens vom 24.12. weitgehend reibungslos verlaufen. Das tut es nicht!

Es sind auch so gut wie keine verlässlichen Informationen zu bekommen. Deshalb zwei wichtige Tipps:

Zum einen sind IBAN-Geldüberweisungen und auch Zahlungen mit Kreditkarte nicht mehr ohne Weiteres möglich, es ist ein zusätzliches Authentifizierungsverfahren erforderlich. Wenn die Transfers nicht klappen, einfach die Bank anrufen. Die haben mir dann alles erklärt.

Schlimmer ist aber die Mail, die ich heute von DHL erhielt. Darin verkündete man, ich müsse die volle Mehrwertsteuer entrichten (19 Prozent auf die ohnehin nicht niederigen Buchpreise) und gegebenenfalls auch noch Zoll (wenn nicht eindeutig ersichtlich ist, dass die Bücher in GB produziert worden sind).

Man sendet mir nun eine gesonderte Rechnung, die ich begleichen muss. Erst dann wird das Paket weitertransportiert.

DHL hat wenigstens einige Infos auf seiner Webseite (war natürlich naiv von mir, einfach zu bestellen unter dem Eindruck der Berichterstattung und nicht vorher zu recherchieren).

Hier eine nützliche Seite:
https://www.dhl.de/de/privatkunden/hilfe-kundenservice/empfangen/informationen-zum-brexit.html

Ja, und das Wort "Express" dürfte sich angesichts des aufwendigen Verfahrens (Zollkontrolle, Rechnungsstellung, Freigabe der Lieferung) relativieren ...

Aber wie schrieb früher Rolls-Royce: "Die Freude wird andauern, wenn der Preis schon längst vergessen ist."

Sven

Alexander:
Hallo Sven,
sollten Dir für Bücher 19% EUSt abgeknöpft worden sein, so ist der Einfuhrabgabenbescheid falsch! Sofort Einspruch einlegen! Bücher gehören in die Zolltarifnummern 49019100009 bis 49019900009 und werden nur mit 7% EUSt belastet. Auf Bücher fällt auch kein Zoll an, der Zollsatz beträgt 0%.
Auf das zu erwartende Prozedere nach dem Brexit hatte übrigens schon Anfang April hier im Forum hingewiesen
https://www.bentley-forum.de/index.php?topic=5687.0

Viele Grüße aus Ludwigsburg

Alex

T2mobil:
Hallo Alex,

herzlichen Dank für Deine wertvollen Hinweise! 7 Prozent klingt auf jeden Fall schon mal besser als 19!

Ich werde berichten, wie es ausgegangen ist.

T2mobil:
Also, das Brexit-Drama entfaltet sich ... Die beiden Palawan-Bücher sind relativ fix aus England raus und nach Deutschland gekommen. Da war ich happy. Vor 10 Tagen erhielt ich dann eine Rechnung von DHL. Ich sollte etwas über 30 Euro "Kapitalbereitstellungskosten" zahlen. Das sind sozusagen (allen Ernstes) Zinsen für den Betrag, den DHL bei der Verzollung und Einfuhr vorschießt, und die Gebühr für die Zoll-Abwicklung. Nun gut. Ich habe es umgehend bezahlt und umgehend erschien im Tracking die Freigabe durch den Zoll.

Aber danach, seit 10 Tagen, ist nichts mehr passiert. Die Pakete liegen immer noch im Verteilerzentrum Kassel. Meine Frage an DHL, warum ich 100 Euro Versandkosten für DHL Express gezahlt habe, wenn man die freigegebenen Pakete 10 Tage lang liegen lässt, wurde mit dem Hinweis beantwortet, ich sei nicht zur Beschwerde und Nachfrage berechtigt. Vertragspartner sei Palawan, ich solle mich an die wenden.

Ich will Euch mit der Schilderung nicht langweilen. Aber eines ist klar: Werkstattbesuche mit dem Tausch von Teilen sollte man seeeehr lange im Voraus planen. Denn ich kann mir nicht denken, dass die Situation für Ersatzteile weniger angespannt ist wie bei Büchern. Hat jemand von Euch schon Erfahrung gesammelt?

Sven

Blessington:
Hallo Sven,

das hört sich wirklich nicht gerade ermutigend an.  :( Erfahrungen mit der Insel habe ich seit dem quasi vollendeten Brexit noch nicht gesammelt, habe aber vor knapp zwei Jahren mit einer Lieferung Kosmetika für meine Frau (geliefert aus Kalifornien) ein ähnliches Fiasko erlebt. Aus den USA raus bis zum Internationalen Postzentrum in Frankfurt am Main lief alles soweit eigentlich glatt - im IPZ blieben die Päckchen dann 9 (!) Wochen lang unter der Kennung "held in customs" gelistet, ohne dass wir das Geringste dagegen machen konnten.
Ein lustloser Zollbeamter erklärte mir seinerseits am Telefon ganz ähnlich, dass ich Erklärungen nicht verlangen und er auch keine geben könne.

Wenn das dann bei Lieferungen aus merry old England vielleicht zukünftig ähnlich laufen wird - na super.... :o

Viele Grüße aus der Südpfalz

Andreas

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