Autor Thema: Tank überarbeiten  (Gelesen 2789 mal)

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Offline lumax0907

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Tank überarbeiten
« am: Di.23.Nov 2021/ 21:24:59 »
Moin
Ich bin jetzt dabei meinen Tank zu überarbeiten. Er muss von innen entrostet werden und ich habe mich für die Betonmischer Methode entschieden.
Ich habe geplant, den Tank nach der Kieselstein Behandlung zu spülen(Säure?) und anschließend zu versiegeln.
Habt ihr Tipps zum vorgehen und besonders was ich bei der Aktion gleich tauschen sollte?
Gruss Hans-Jürgen

Offline gerd DRB15051

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Re: Tank überarbeiten
« Antwort #1 am: Mi.24.Nov 2021/ 10:14:49 »
Nimm Phosphorsäure, gibt es in 85% für rund 25 Euro im 5 ltr. Kanister, mit Wasser auf ca 40% verdünnen und ein paar Stunden einwirken lassen. Danach gründlich mit Wasser ausspülen (das Zeug ist nicht umweltschädlich wenn es dann verdünnt ist)
Mache ich erfolgreich seit vielen Jahren so. Phosphorsäure ist der wirksame Bestand in Rostumwandlern.

Danach einen Tankversiegelungslack (gibt es von mehrern Herstellern) auftragen
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Offline lumax0907

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Re: Tank überarbeiten
« Antwort #2 am: Do.25.Nov 2021/ 18:14:58 »
Moin
Ich habe mich heute des Tanzes angenommen. Er sieht innen bedeutend besser aus als ich befürchtet habe. Ich denke das ein Ausbau doch nicht notwendig ist. Es schwimmt aber einiges an Dreck drin herum. Die Ablassschraube sitzt natürlich bombenfest, so dass ich erstmal den Goldenen Nektar abpumpen muss.
Bei dem Filterwechsel kam mir ja eine Jauche entgegen die das schlimmste Befürchten ließ. Bin nun unsicher wo die Brühe herkommt!
Gibt es Ideen?

Offline gerd DRB15051

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Re: Tank überarbeiten
« Antwort #3 am: Do.25.Nov 2021/ 22:06:30 »
die Ablagerungen der Jahrzehnte ;D Is t ganz normal - gerade der Ethanolsprit, egal ob E10 oder E5 zersetzt sich schon nach ein paar Monaten, Wasser, Paraphine und was sonst noch setzen sich unten ab. (Die Raffinerien sprechen nicht umsonst von einer Lagerzeit von drei Monaten)
Wenn kein Rost ist, muss es nicht unbedingt sein ihn auszubauen. Wichtig ist, das Auto sollte spätestens alle 2 Monate gefahren werden, um den Zerfallsprozess aufzuhalten.
Bei längerer Standzeit das teure 102 Oktanzeug bei Aral und Co tanken, das ist beständiger, weil Ethanol hier durch andere Stoffe ersetzt wurde. Dann auch einen Stabilisator (Zweitaktöl 1:100) beimischen, das verhindert ziemlich die Zersetzung des "Bio"sprits
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Offline lumax0907

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Re: Tank überarbeiten
« Antwort #4 am: Fr.03.Dez 2021/ 18:16:12 »
Moin
Ich hab heute den Sprit rausgeholt und den Dreck "rausgesaugt". Zweitaktöl hab ich reingekippt, hoffe das damit diese Baustelle erstmal abgeschlossen ist.
Gruss
Hans-Jürgen

Offline Woolfi

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Re: Tank überarbeiten
« Antwort #5 am: So.05.Dez 2021/ 16:35:35 »
Ich kann mir nicht vorstellen, wie Zweitaktöl im E10-Krafststoff einen chenischen Zerfallsprozess verhindern sill. Ich vermute, dass beim Verdunsten von E10 Sprit Festbestandteile übrig bleiben, die Düsen oder Schwimmerkammerventile verstopfen oder 'festbacken'. Wenn dem Kraftstoff Zweitaktöl beigemischt wurde, bleibt nach dem Verdunstungsprozess ein "Brei" aus den Feststoffen und dem Öl übrig, der sich sofort verflüssigt, wenn nach längerer Standzeit wieder Kraftstoff zufließt.
Wer dient der Wissenschaft, kippt die zwei Vergleichsflüssigekeiten (mit und ohne Öl) 2 cm hoch in zwei Gläser und schaut sich nach 2 Wochen den verbliebenen Bodensatz an ?
Dann schüttet man Kraftstoff in die beiden Gläser und schaut sich den Bodensatz nach 10 Minuten an.
Danach sind wir alle klüger.
Mit freundlichen Grüßen Wolfgang Gatza

Offline gerd DRB15051

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Re: Tank überarbeiten
« Antwort #6 am: So.05.Dez 2021/ 16:50:27 »
Eine wissenschaftliche Diskussion kann niemand von uns führen, es wäre sinnlos und würde zu den üblichen Glaubensbekenntnissen, Bedenkenträgereien etc. führen.
Merkürdigerweise -bzw. eben nicht - werden solche Diskussionen von Leuten geführt, die keine Ahnung haben  ;D Ich habe auch keine Ahnung, aber viele positive Erfahrungen damit, so bei meinem 55er Jaguar, der einmal mit E5 Überwinterte, nicht mehr ansprang und ich den Vergaser demontieren und reinigen musst. Beim nächsten langen Stillstand mit 2-Taktöl, war alles ok.

Langjährige und vielfältige Erfahrungen vieler Leute und einiger mir bekannten Oldtimer Werkstätten bestätigen mir auch die Wirkung.

2-Taktöle in 2-Takt Motoren von Kettensägen u.ä. -gerade wenn sie im Hobbybereich oft monatelang nicht genutzt werden- sind ja neben der Schmierfunktion auch zur Stabilisierung des Benzins hilfreich und auch entsprechend legiert.

Fakt ist -und von den Raffinerien auch angegebene- Mindestlagerfähigkeit von E5/E10 Benzinen von 3 Monaten. Diesem muss halt bei längeren Standzeiten entgegengetreten werden, u.a. mit dafür legierten 2-Takt Ölen. Frühere Spritsorten ohne Ethanole hielten jahrelang.

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Offline Ostfale

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Re: Tank überarbeiten
« Antwort #7 am: So.05.Dez 2021/ 18:20:11 »
Eine wissenschaftliche Diskussion oder Untersuchung sollte man aber mal führen.
Dann hört der 2-Takt-Öl Blödsinn in 4-Takt Motoren vielleicht endlich mal auf. Hier ist wahnsinnig viel Placebo und Halbwissen im Spiel, was einfach nur nachgeplappert wird (bitte nicht böse nehmen!). Die Leute vergleichen Äpfel mit Birnen, machen Versuche dessen Bedingungen nicht vergleichbar oder wiederholbar sind, weil gleichzeitig viele andere Faktoren geändert werden.

Wer weiß ob dein Jaguar mit nur überholten Vergaser auch mit E5 nach der gleichen Standzeit wieder angesprungen wäre? Du hast gleichzeitig zwei Faktoren geändert (Zugabe von 2-Taktöl und Überholung Vergaser). Eine eineindeutige Zuordnung ist damit nicht möglich. Oder mach eine Zeitreise von Zeitpunkt des Nichtanspringens ein halbes Jahr zurück: Wäre der Wagen mit Zugabe von 2-Taktöl ebenfalls nicht angesprungen?

Also: Theorie aufstellen, Versuchsplan machen, vergleichbare Versuchsbedingungen herstellen, Versuchsergebnisse publizieren und dann von anderen überprüfen (also verifizieren/falsifizieren) lassen. Kostet aber Zeit und Geld. Und daran hat kein Hersteller/Händler Interesse, denn dann könnte man den Leuten ja nicht dieses oder jenes Mittelchen verkaufen... immerhin tuts nicht schaden  ;D

Die gleiche Argumentation gilt natürlich auch für mich (zu beweisen das es nutzlos in einem 4-Takt Motor ist). Nur funktioniert bei mir alles wunderbar ohne Mittelchen... daher ist der Anreiz hier Versuche zu machen eher gering. Aber die Emotionen rührt es in Foren gerne mal auf ;)

Meine Autos fahren übrigens auch wunderbar mit E10... aber das wäre die nächste Büchse der Pandora  >:D
« Letzte Änderung: So.05.Dez 2021/ 18:32:07 von Ostfale »
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Offline gerd DRB15051

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Re: Tank überarbeiten
« Antwort #8 am: So.05.Dez 2021/ 18:49:42 »
"Eine wissenschaftliche Diskussion oder Untersuchung sollte man aber mal führen"

Ja, aber wir nicht, wir haben beide keine Kompetenz, aber ich sehr viel Erfahrung mit vielen Oldtimern 8)

Und - ich rede von Oldtimern, nicht von den 90er Jahre Autos
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Offline Amphiranger

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Re: Tank überarbeiten
« Antwort #9 am: So.05.Dez 2021/ 21:42:48 »
Man muss nicht gleich Wissenschaftler sein, ein bisschen googeln klärt die Zusammenhänge:
https://bactofin.de/lernen-sie-bactofin-kennen/die-gefahr-im-tank-ethanol

Ethanol bindet zudem nicht nur Wasser sondern auch Öl. Und das gebundene Öl vermindert die hygroskopische Eigenschaft von Ethanol. Von daher kann mit Zweitaktöl gemischtes Benzin weniger Wasser aufnehmen und infolge weniger Bakterien und Essigsäure bilden. Folglich bleibt der Sprit länger haltbar.
« Letzte Änderung: So.05.Dez 2021/ 21:50:21 von Amphiranger »
Silver Spur II   MCX34198

Offline damichi

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Re: Tank überarbeiten
« Antwort #10 am: Mo.06.Dez 2021/ 09:13:10 »
Hallo zusammen,

Ohne mich jetzt in die Diskussion einzuklinken, kann ich sagen, dass ich mit E10 bei meinem Shadow keine Probleme habe.
Die ersten Probleme würde ich bei den Gummischläuchen erwarten, bei denen sich durch die Polarität des Ethanol die Weichmacher auflösen und die Schläuche brüchig werden.

Wenn jemand Sorge vor E10 hat, gibt es den Shell VPower Deal. Das jährliche Abo ermöglicht VPower zum Super E5 Preis zu kaufen. Das lohnt sich quasi immer. Bei VPower ist der gesetzliche Bio-Anteil durch z.B. GTL erreicht wird.

So eine echte Zersetzung des Kraftstoffs gibt es beim Benzin nicht, das ist sehr lange stabil. Der kurzkettigen Anteile verdunsten etwas, das kann das Verdampfungsverhalten negativ beeinflussen. Sonst passiert aber nicht viel.
Anders ist das beim Diesel durch den FAME Anteil. Da können sich Bakterien bilden, die dann zur Dieselpest führen. Vielleicht kommt daher das generelle Misstrauen gegenüber Bio-Sprit.

Insgesamt würde es mich echt interessieren wodurch diese gefühlte Standzeitproblematik in Oldtimern herkommt. Wenn jemand Probleme mit seinem Sprit ein Problem hat und das auf das alte Benzin schiebt, kann er mir gerne eine Probe schicken. Mal sehen was das Massenspektrometer dann dazu sagt. Bis jetzt hatte ich noch keine auffällige Probe.

Viele Grüße,
Michael
SRH 34097

Offline Woolfi

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Re: Tank überarbeiten
« Antwort #11 am: Mo.06.Dez 2021/ 10:18:05 »
"Man muss nicht gleich Wissenschaftler sein, ein bisschen googeln klärt die Zusammenhänge:"
Leider klären die Ausführungen eines Verkäufers nicht unbedingt die Zusammenhänge.
Skepsis ist bei solchen werblichen Aussagen immer angebracht.
Mit freundlichen Grüßen Wolfgang Gatza

Offline gerd DRB15051

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Re: Tank überarbeiten
« Antwort #12 am: Mo.06.Dez 2021/ 11:01:10 »
Ich kenne Walter Wagner von Oldieöl recht gut, der Mann ist ausgewiesener Spezialist für dieses Thema mit eigenen Produkten und nicht nur Verkäufer anderer Marken.

Fakt ist, Ethanol ist problematisch. Umweltfreundlich ist es schon gar nicht, für die Produktion werden Wälder abgeholzt.

@Michael: In den Vergasern vieler Oldtimer hatten sich nach Einführung dieses sogenannten "Biosprits" nach längerer Standzeit Wasser und paraphinähnliche (von der Konstanz her) Rückstände abgesetzt die den Wagen nicht mehr anspringen liessen und auch in den Aluschwimmerkammern Korrosion hinterließen. In der Oldtimerwerkstatt eines Freundes waren Dutzende solcher Fäller von Kunden aufgetaucht. Mit dem Superzeugs von Aral oder Shell passierte es nicht mehr (kein Ethanol) und nach Zugabe von Zweitaktöl  oder z.B. Bactofin in E5 Super nicht mehr.
Bei längeren Stillständen tanke ich deshalb das V-Power oder ähnliches.

Aber ein jeder kann machen was er will 8)

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Offline Wraith39

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Re: Tank überarbeiten
« Antwort #13 am: Mo.06.Dez 2021/ 11:27:28 »
Ich hatte auch einmal vor Jahren Probleme im Winter nach längerer Standzeit mit geliertem Benzin - oder was immer der Grund war, dass sich die Ventile in den Schwimmerkammern zugesetzt hatten und der Wagen ausging, sobald man den Fuß vom Gas nahm. Das hing definitiv nicht mit einem schlecht überholten bzw. gewarteten Vergaser zusammen.
Auch hatte ich brüchige Tankentlüftungsschläuche, die ich dann getauscht habe.
Wie auch immer die Lage sein mag, ich kippe mir jetzt zur Sicherheit im Winter Bactofin rein - es gibt mir zumindest ein gutes Gefühl. Auch habe ich mit der Firma einmal telefoniert und sehr viel Hilfe und Geduld erfahren. Leider kann ich den Sprit-Deal mit Shell nicht machen, da ich eine DKV-Tankkarte habe (oder geht das doch?).
Dies soll ein reiner Erfahrungsbericht sein und keinesfalls eine wissenschaftliche Analyse.
Liebe Grüße,
Rudolf
SRH 21965

Offline damichi

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Re: Tank überarbeiten
« Antwort #14 am: Mo.06.Dez 2021/ 21:27:59 »
Ich will das auch gar nicht irgendwie in Frage stellen, dass es da Probleme gibt. Es ist halt schwierig die Wirkungsmechanismen herauszufinden. Deswegen das ernstgemeinte Angebot: Falls jemand mal wieder einen Scheunenfund irgendwo herauszieht und den alten Sprit auffangen kann, freue ich mich über eine Probe für das Massenspektrometer.

Viele Grüße,
Michael
SRH 34097