Rolls-Royce & Bentley-Forum

Rolls-Royce+Bentley-Technik => Silver Shadow, Bentley T-Modelle => Thema gestartet von: MarkusN am Mi.27.Dez 2017/ 17:59:20

Titel: Getriebeoelverlust beim Wandler
Beitrag von: MarkusN am Mi.27.Dez 2017/ 17:59:20
Im gegensatz zur landläufigen Meinung das englische Technik nicht dichtzukriegen ist fehlt es bei mir immer
an den USA teilen.
Am Getriebe habe ich schon den Simmerring hinten und bei der Schaltwelle ersetzt,weiter den Blechdeckel HL abgedichtet.
Wenn ich den Wagen fast täglich fahre sind unter dem Drehmomentwandler ja nur kleine Flecken,aber nach einer Standzeit von ca. zwei Wochen hat der Flecken  schon einen Durchmesser von ca. 25 cm.
Ueber die Festtage habe ich nun das Getriebe ausgebaut um auch diesen Wellendichtring zu tauschen,nur sieht
dieser neuwertig aus und hat sogar schon Rückführlamellen an der Dichtlippe.
Meine frage ist ob es auch beim Getriebedeckel vorn zu undichtheiten kommen kann,da der Wandler äusserlich
trocken war und das Oel eher über das Gehäuse vor der Oelwanne rinnt?

Gruss und Dank Markus
Titel: Re: Getriebeoelverlust beim Wandler
Beitrag von: Gert am Mi.27.Dez 2017/ 18:49:09
Hast du den O-Ring der Ölpumpe schon ersetzt?
Überfüllst du das Getriebe?
Ölstandskontrolle bei "warmen" Getriebe, unten an der Wanne mit Infrarotthermometer gemessene "warme" Temperatur?
Titel: Re: Getriebeoelverlust beim Wandler
Beitrag von: MarkusN am Mi.27.Dez 2017/ 23:20:35
Der Oelstand ist korrekt,muss wohl die Oelpumpe ausbauen,weis ja nicht ob der O-Ring dort auch gewechselt wurde.
Den Deckel mit der Oelpumpe lässt sich hoffentlich nach lösen der Schrauben herausziehen ohne das sich das ganze Getriebe zerlegt.
Werde das morgen mal versuchen.
Gruss Markus
Titel: Re: Getriebeoelverlust beim Wandler
Beitrag von: cferbrecht am Do.28.Dez 2017/ 09:24:51
Ja, die Ölpumpe kann man so herausziehen und den Ring wechseln.

Es gibt eine potentielle Leckstelle an den älteren Getrieben, die fast immer übersehen wird:

Hinter der Wandlerglocke rechts ist eine abgeflachte Stelle am Gehäuse. Dort sitzt vermutlich bei anderen Fahrzeugen ein Peilstab, und diese Öffnung ist mit einem Stopfen und einem O-Ring (http://shop.heavensgategarage.de/index.php?lang=0&cl=search&searchparam=GM6264902) verschlossen (Teile 3 und 4 in der angehängten Zeichnung).

Dieses Gehäuse wurde bis etwa 1976 verwendet, danach gibt es das Loch und Stopfen nicht mehr.

Die Ölwanne ist leider nur aus Blech und verbiegt, wenn sie zu stark angezogen wird - das passiert besonders häufig, wenn bei leicht tropfender Dichtung nur die Schrauben weiter angezogen werden, anstatt die Dichtung zu ersetzen. Zwischen den fest angezogenen Schrauben bilden sich dann Bögen im Blech, wo die Dichtung weniger Druck bekommt und Öl austreten kann.

Grüße aus dem Norden
Claus F. Erbrecht
Heaven's Gate Garage
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Titel: Re: Getriebeoelverlust beim Wandler
Beitrag von: Wraith39 am Do.28.Dez 2017/ 11:43:14
Lieber Herr Erbrecht, kann man diese Teile denn so ohne weiteres austauschen, ohne das Getriebe auszubauen? Ich denke schon, wollte aber mal sicherherheitshalber nachfragen. Das ist ein guter Tip, ich schaue mir das auf jeden Fall am Wagen einmal an.
Liebe Grüße,
Rudolf
Titel: Re: Getriebeoelverlust beim Wandler
Beitrag von: cferbrecht am Fr.29.Dez 2017/ 09:37:45
Ganz so einfach ist der O-Ring nicht zu ersetzen, das hatte ich zu erwähnen vergessen: er ist nämlich von innen verstemmt - vermutlich war es nicht vorgesehen, den O-Ring zu wechseln.

Man kann es aber im eingebauten Zustand des Getriebes machen - nur unbedingt auf Metallteilchen achten, die beim Lösen des Stopfens herumfliegen und an öligen Innereien kleben bleiben können.

Der Stopfen lässt sich wiederverwenden.

Grüße aus dem Norden
Claus F. Erbrecht
Heaven's Gate Garage
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Titel: Re: Getriebeoelverlust beim Wandler
Beitrag von: MarkusN am Mo.01.Jan 2018/ 22:15:58
Die Oelpumpe ist  ausgebaut,die jetzt auch freiliegende Papierdichtung zerfällt in mehrere Stücke,
beim Simmerringwechsel wurde scheinbar die Oelpumpe nicht ausgebaut.
Die Schraubengewinde stehen im Oel,das heisst die Schraubenkopfauflage muss auch dicht sein.
Die Teile sind in Brest bestellt,melde mich dann ob die Aktion erfolgreich war.
Der von Herrn Erbrecht erwähnte Stopfen lasse ich so sein da keine undichtheit vorhanden.
Gruss Markus
Titel: Re: Getriebeoelverlust beim Wandler
Beitrag von: Gert am Di.02.Jan 2018/ 18:08:06
Treffer>> Ölpumpe ;)
Titel: Re: Getriebeoelverlust beim Wandler
Beitrag von: MarkusN am Mi.02.Jan 2019/ 10:04:45
Melde mich wie ich sehe nach genau einem Jahr wieder zu meinem fall.
Mit dem abdichten des Getriebedeckels war der Oelverlust wesentlich geringer,nach einigen Tagen standzeit
bildeten sich jedoch gleichwohl rote Tropfen am untergebauten Wärmetauscher.
Diesen Herbst baute ich noch den erwähnten Stopfen aus und ersetzte den O-Ring,die Oelwanne montierte
ich mit einer Korkdichtung leicht mit Dichtmasse eingestrichen anstelle der dicken Papierdichtung.
Somit ist mein Getriebe auch nach zwei Monaten immer noch tropfenfrei,nur der Simmerringfreie Motor
markiert noch leicht seinen Standplatz.
Vielen Dank für die Ratschläge!
Gruss Markus
Titel: Re: Getriebeoelverlust beim Wandler
Beitrag von: dieterkastel am Do.03.Jan 2019/ 09:30:36
Hab genau das Gleiche...vor zwei Wochen das Getriebe ausgebaut und jede Dichtung erneuert, auch Ölpumpe und die Papierdichtung, Korkdichtung Ölwanne, Simmerringe Eingangswelle und Ausgang, Peilstab, Schaltwelle, mit 2K-Epoxy dann noch den Blindstopfen von innen abgedichtet, der war aber noch dicht. Korkdichtung mit beidseitig Hylomar an der Ölwanne. Dann mit Öl befüllt, alles trocken, uber Tage. Nach der ersten ca. 2-stündigen Fahrt hab ich ihn wieder auf die Bühne gepackt, es hingen wieder einige  Öltropfen an der Ölwanne, die kamen vom Wandlergehäuse und daher vom Motor. Es könnte die Kurbelwelle zum Wandler sein...aber auch von aussen ist es nicht auszuschliessen. Ich konnte noch nicht genau lokalisieren woher...Ventildeckel sind neu abgedichtet, Motorölwanne auch....welche Schwachstellen am hinteren Motor gibt es? Verteilerflansch? Gibt es da einen Öldruckschalter?
Titel: Re: Getriebeoelverlust beim Wandler
Beitrag von: MarkusN am Do.03.Jan 2019/ 23:09:01
Da die alten Silver-Shadow keine Wellendichtringe an der Kurbelwelle haben sondern ein Oelrückführgewinde
ist ein geringer Oelaustritt normal.Bei mir am Tag nach einer fahrt ein Fleck am Boden von ca. 4 cm Durchmesser.Vorn das gleiche vom Abschlussdeckel bei den Stirnrädern.
Der Oeldruckschalter ist beim Oelfilter vorn links am Motor,sonst gibt es ja noch die sogenannten Kontroll-
bohrungen welche auch Oel ableiten können.
Gruss Markus
Titel: Re: Getriebeoelverlust beim Wandler
Beitrag von: Gert am Fr.04.Jan 2019/ 17:13:14
Markus, wie erklärst du dem Tüv-Onkel das die Öltropfen normal sind? 8)
Titel: Re: Getriebeoelverlust beim Wandler
Beitrag von: gerd DRB15051 am Fr.04.Jan 2019/ 17:15:31
Nahzu alle alten Autos tropfen mehr oder weniger, man muss halt zu einem oldtimeraffinen TÜV Mann gehen. Meiner sagt immer "wenn nichts tropft, ist kein Öl drin" und klebt die Plakette drauf.
Titel: Re: Getriebeoelverlust beim Wandler
Beitrag von: Rüdiger am Fr.04.Jan 2019/ 17:53:10
Wenn die Öltropfen sich im "Rahmen" halten,
sieht das mein Tüv-Onkel genauso,...sind eben Oldtimer.
Bin Nov. ohne Mängel durch den Tüv.  :)
Titel: Re: Getriebeoelverlust beim Wandler
Beitrag von: MarkusN am Fr.04.Jan 2019/ 18:54:25
Von der Werkstatt zum Strassenverkehsamt sind bei mir 500 Meter also kein Problem da in der Schweiz ja ansonsten strenge Regeln gelten.
Titel: Re: Getriebeoelverlust beim Wandler
Beitrag von: cferbrecht am Di.22.Jan 2019/ 09:05:40
Da die alten Silver-Shadow keine Wellendichtringe an der Kurbelwelle haben, sondern ein Oelrückführgewinde,
ist ein geringer Oelaustritt normal. Bei mir am Tag nach einer Fahrt ein Fleck am Boden von ca. 4 cm Durchmesser. Vorn das gleiche vom Abschlussdeckel bei den Stirnrädern.
[...] sonst gibt es ja noch die sogenannten Kontrollbohrungen, welche auch Oel ableiten können.

Also, da sollte kein Öl austreten, solange das Fahrzeug nicht auf einer schrägen Fläche steht - das Rückführgewinde funktioniert, solange es nicht beschädigt oder mit Schlamm zugesetzt ist.

Am Stirndeckel geben die Dichtungen nach einigen Jahrzehnten auf, ebenso die Dichtung und der O-Ring am Verteilerfuß. Von den Kopfdeckeldichtungen kann es zu allen Seiten heraustropfen, wenn sie hart sind - aber bei fast allen Motoren, die nicht überholt sind, lecken die Kontrollbohrungen mehr oder weniger stark.

Das zu beheben, ist recht aufwändig - hier im Forum ist das Thema bereits oft behandelt worden.

Grüße aus dem Norden
Claus F. Erbrecht
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Titel: Re: Getriebeoelverlust beim Wandler
Beitrag von: Gert am Di.22.Jan 2019/ 09:36:49
............oder mit Schlamm zugesetzt ist......
Und genau das wird das Problem sein.
Ohne demontage Ölwanne und Lagerdeckel (falls da sowas ist) wird kaum zu behebn sein.
Die Chemische-Keule könnte es vielleicht reinigen, aber dann denke ich wieder daran, was wohl aus den Kontrollbohrungen kommen wird.