Hallo zusammen und guten Abend aus Hessen,
ich wollte gerade mal etwas zu meinem "Chinesen-Projekt" erzählen... War am vergangenen Donnerstag erneut beim Verkäufer. Im Schlepptau hatte ich zwei Oldtimer-Spezies, ein professioneller Restaurator für Oldtimer (seit 20 Jahren, gute Werkstatt) und ein Mechaniker der bei Bentley gelernt hat und auch schon Bentleys komplett wieder aufgebaut hat. Sind übrigens mit einer 63 Jahre alten Beechcraft dahin geflogen bei heftigem Wetter über der Eifel. Das alleine war schon ein Erlebnis! Nun zum S III... Bremszylinder undicht (hatte schon jemand im Forum vermutet, Dank dafür), Abgastemperatur wurde an den Auspuffkrümmern gemessen, nahezu bei allen Zylindern ungefähr gleich, lediglich zwei Zylinder hatten geringere Temperaturen was wohl auf eine geringere Verbrennungstemperatur schließen lässt. Vielleicht falsche Ventileinstellung wurde vermutet.
Der Motor ist überholt, aber wohl nicht von einem Bentleyspezialisten, denn meinem Mechaniker ist eine unsachgemäß abgeschnittene Dichtung aufgefallen, die wohl nicht abgeschnitten werden darf, weil sie sich unter Hitzeeinwirkung zusammenzieht und dann passt. Ansonsten ist die Technik wohl o.k.. Innenraum auch.
Aber... Die Messung der Lackstärke offenbarte dann das eigentliche Problem. Das Fahrzeug ist an den verschiedensten Stellen, insbesondere im Bereich der Radkästen geschweißt worden und zwar wohl nicht auf Stoß sondern überlappend. Das hat man dann schön überspachtelt. In diesen Bereichen wurde die Lackstärke oder was auch immer darunter steckt mit bis zu 2mm gemessen. An vielen Stellen geht das auch schon wieder hoch weil sich vermutlich Schmutz in den Schweißnähten abgelagert hat. Das hatte ich auch schon bei meinem ersten Besuch gesehen. Hinzu kommen auch aufkommende Roststellen im Bereich der B-Säulen.
Nach einigen Überlegungen muß ich wohl damit rechnen, dass die Karosserie komplett entlackt werden muß um zu sehen, wie das Blech aussieht. Nachlackieren halte ich nicht viel von, weil das Problem darunter munter weiterschmottert. Es droht m.E. eine Neulackierung. Also Karosserie demontieren, dabei können dann auch gleich die Dichtungen der Scheiben erneuert werden. Dann kann man sehen, wie das Blech aussieht, ggfls. ausbessern, auffüllen, erneuern usw.. Kosten dafür wurden auf um und bei 20.000 Euro geschätzt. Frage dazu: ist das realistisch?
Die Diskussion mit dem Händler wurde dann etwas hektisch und ich habe das erst einmal abgebrochen. Werde also nun in die Preisverhandlung einsteigen. Mal sehen, wie geschmeidig er sich zeigt :-) . Ich finde das Auto immer noch Klasse und würde bei einer entsprechenden Preisgestaltung immer noch ja sagen. Das Risiko, was ich nur schwer einzuschätzen vermag, ist das Blechthema, also der Zustand unter Lack und Spachtel. Hat jemand Erfahrung mit solchen Problemen? Wie immer bin ich gespannt auf Eure Meinungen und Tipps.
Gruß aus Hessen
Wolfgang