Rolls-Royce & Bentley-Forum

Rolls-Royce+Bentley-Technik => Allgemeine technische Themen => Thema gestartet von: -unbekannt verzogen- am Mi.13.Dez 2017/ 13:07:04

Titel: Korrosionsschutz und Rostvorsorge
Beitrag von: -unbekannt verzogen- am Mi.13.Dez 2017/ 13:07:04
Hallo,

angeregt von ein paar Fragen zum Thema Korrosionsschutz in Andreas Monsterthread "Blessington und sein Silver Shadow I stellen sich vor" (http://www.bentley-forum.de/board/index.php?topic=4713.msg63630#new (http://www.bentley-forum.de/board/index.php?topic=4713.msg63630#new)), möchte ich hier meine Vorgehensweise bei der Rostvorsorge vorstellen und freue mich auf einen Erfahrungsaustausch.

Natürlich bin ich auch nicht der Korrosionsschutz-Papst, der die allein gültige Weisheit vertritt, aber ein paar Jahrzehnte Erfahrung habe ich in diesem Bereich schon. Früher oder später beschäftigt sich letztendlich jeder Oldtimer-Besitzer mit dem Thema, weil mormale Pflege den Rost einfach nicht aufhält. Ich denke, hier im Forum gibt es eine Reihe von Erfahrungen zum Thema und sicher auch verschiedene Lösungsansätze.

Der Aufwand, den ich selber dabei betreibe, ist ziemlich groß, dem entsprechende Arbeiten sind im Fachbetrieb kostspielig und lohnen finanziell eigentlich nur bei hochpreisigen Klassikern. Aber auch unsere Autos rosten genau so wie Flügeltürer und Co. Darum empfehle ich, diese Arbeiten selber vorzunehmen, zumal die technischen Fertigkeiten und die Ausstattung dafür überschaubar sind. Es ist nur halt viel Arbeit, vor allem am Anfang.

Um die beschriebenen Arbeiten zu erledigen, braucht man neben dem üblichen Werkzeug im wesentlichen:

- ein einfaches Endoskop mit ausreichend langer Sonde
- Kompressor (Baumarktqualität)
- gute Druckbecherpistole nebst Aufsätzen und Hohlraumsonden
- Elektroschaber
- Kleinteile wie Pinsel etc.

1. Fahrzeugbereiche

Grundsätzlich unterschieden werden muss beim Korrosionsschutz nach Hohlräumen, Unterboden und Radhäusern. Diese drei Bereiche brauchen eine unterschiedliche Behandlung, da sie verschiedenen Belastungen ausgesetzt sind.

2. Diagnose

Am Anfang der Rostvorsorge steht die Beurteilung des Ist-Zustandes. Hierzu sollten zum einen Unterboden und Radhäuser genauestens inspiziert werden. Ziel ist es, spröden, lockeren und damit meist unterrosteten Unterbodenschutz aufzuspüren. Dazu gehört auch, an kritischen Stellen mit einem Spachtel den Unterboden zu entfernen. Wenn man hier fündig wird, sollte man den U-Schutz großflächig entfernen. Stößt man auf mehrere solcher Stellen, dann sollte der ganze U-Schutz runter. Das ist viel Arbeit mit dem Schaber, darum bietet sich eine Trockeneisbehandlung an. Das Trockeneis schafft aber auch nicht immer alles, darum muss man danach noch einmal mit dem Schaber ran.

Zum anderen müssen alle Hohlräume geöffnet werden. Hierzu benötigt man idealerweise einen Hohlraumplan. Grundsätzlich sind alle Bodenbeläge, Verkleidungen im Kofferraum, Türverkleidungen, Zierleisten und Stoßstangen zu demontieren, denn hier lauert der Rost. Gelegentlich empfiehlt es sich, an verdeckter Stelle  ;) neue Zugänge zu den Hohlräumen in die Karosserie zu bohren. Alle Hohlräume sind im Anschluss mit dem Endoskop zu begutachten.

3. Schäden durch Rost

Flugrost und leichter Rostansatz sind kein Problem für moderne Rostschutzmittel, trifft man hingegen auf Durchrostungen oder sogenannten "Blätterteig", dann muss man vor der Rostvorsorge erst die notwendigen Reparaturarbeiten durchführen. Das ist ein ganz eigenes Thema.

4. Einstieg in die Rostvorsorge

Nun erfolgt die Rostvorsorge. Von Wachs oder wachshaltigen Mitteln sollte man Abstand nehmen. Auch wenn die Hersteller teilweise etwas anderes versprechen, diese Mittel, auch die mit Ölzusätzen, verspröden nach meiner Erfahrung mit der Zeit - der Rostschutz nimmt somit ab. Vorzuziehen sind hingegen Fette, die das Blech inklusive Rostansätze einschließen und damit Rostentstehung sowie Weiterrosten unterbinden. Ich habe mittlerweile mit fast allen Mitteln, die es am Markt gibt, gearbeitet und empfehle verschiedene Produkte auf Fettbasis. Dazu gleich mehr.

Ich sprühe als ersten Schritt mittels Druckbecherpistole den kompletten Unterboden, die Radhäuser und die Hohlräume mit Fluid Film Liquid A ein. Für ein komplettes Fahrzeug brauche ich hierfür etwa 10 Liter. Das Liquid A hüllt das Blech und den vorhandenen Rost ein, reanimiert alten U-Schutz auf Bitumenbasis und unterwandert diesen, sofern er sich vom Blech gelöst hat. Das lasse ich mindestens eine Woche einwirken, bevor ich mit dem nächsten Schritt fortfahre. Liquid A ist sehr dünnflüssig und kommt fast überall hin. Auch bei kalten Temperaturen wandert es das Blech entlang und schützt so Bereiche, die man beim Sprühen nicht direkt erreicht hat. Das ist ein großer Vorteil, andererseits dünnt aufgrund dessen die Fluidfilm-Schicht aber auch immer weiter aus und bedarf einer regelmäßigen Nachbehandlung (ca. alle 3 Jahre). Außerdem hält Liquid A am Unterboden und besonders in den Radhäusern dem Beschuss mit Spritzwasser nicht stand und wird somit ausgewaschen.

In Bereichen, für die selbst das dünnflüssige Liquid A zu dick ist, wie zum Beispiel an Blechüberlappungen, kommt Seilfett zum Einsatz. Dieses ist extrem dünnflüssig und wandert auch in die schmalsten Falze.

Ab hier wird nun jeder Bereich gesondert behandelt!

5. Gesonderte Rostvorsorge in den Hohlräumen

Um nicht spätestens alle drei Jahre sämtliche Hohlräume neu versorgen zu müssen, wird in einem zweiten Schritt Mike Sanders Fett mittels Druckbecherpistole in die Hohlräume gesprüht. Das ist recht mühsam, da es im Gegensatz zu Liquid A erst erhitzt werden muss, um verarbeitet werden zu können. Nach dieser Behandlung können die Hohlräume wieder verschlossen werden.

Zierleisten, Stoßstangen etc. sollten gesondert von innen mit Fluid Film Gel BN versorgt werden, um dann wieder montiert zu werden. Gel BN hat ähnliche Eigenschaften wie Mike Sanders, wandert aber nicht über das Fahrzeug, was bei Stoßstangen und Leisten auch wenig schön wäre.

6. Gesonderte Rostvorsorge in den Radhäusern

Die Radhäuser sind in der Regel die größten Sorgenkinder. Hier finden sich grundsätzlich die meisten Roststellen und der aufgebrachte Schutz wird permanent mit Schmutz und Wasser beschossen. Wer wirklich auf Nummer Sicher gehen will, der bestreicht mittels Pinsel die Radhäuser dick mit Mike Sanders oder Gel BN und montiert danach darüber Lokari-Innenkotflügel. Nähere Infos dazu gibt es hier: https://www.lokari.de/ (https://www.lokari.de/)

Damit hat man zwar einen neuen Hohlraum geschaffen, aber nach meiner Erfahrung ist das der optimale Schutz. Leider gibt es nicht für alle Fahrzeuge passende Lokaris oder der Platz zur Montage ist zu eng. In diesem Fall trage ich mittels Pinsel eine nicht zu dicke Schicht Gel BN auf, der ich dann im Abstand von je einer Woche zwei Schichten Hodt Perma Film folgen lasse. So entsteht eine Beschichtung, die aktiv das Blech schützt, ohne zu verspröden, gleichzeitig aber auch dem Beschuss mit Straßenstaub und Spritzwasser standhält.

7. Gesonderte Rostvorsorge am Unterboden

Wenn der alte Unterbodenschutz auf dem Fahrzeug verbleibt, dann reicht im Prinzip die regelmäßige, sprich jährliche :-\, Reanimierung mit Fluidfilm. Bei meinen Winter-Oldtimern mache ich es genau so. Das heißt, ich gehe nach dem Winter unter das Fahrzeug und besprühe den gewaschenen Unterboden mit Fluidfilm. Das ist ein Arbeitsaufwand von einer halben Stunde pro Fahrzeug.

Wer darauf keine Lust hat oder den originalen U-Schutz entfernt hat, dem empfehle ich eine Komplettversiegelung des Unterbodens mit Gel BN mittels Pinsel. Das ist zwar mehrere Stunden Arbeit, hält aber viele Jahre lang. Der Unterboden sollte jedoch jährlich kontrolliert werden, um Auswaschungen auszubessern. Abzuraten ist davon, den Unterboden mittels Mike Sanders zu versiegeln. Dies schützt zwar gut, aber im Sommer wandert Mike Sanders dann am Blechkleid hoch und das Fahrzeug sieht ständig aus, als hätte es in Margarine gebadet. :-[

So, dass war wohl mein bislang längster Beitrag hier im Forum. Ich freue mich auf Anmerkungen dazu sowie eine hoffentlich lebhafte Diskussion.

Voller Vorfreude

Michael
Titel: Re: Korrosionsschutz und Rostvorsorge
Beitrag von: wellenkieker am Mi.13.Dez 2017/ 13:45:19
Hallo Michael,



Punktlandung 8)




Stefan
Titel: Re: Korrosionsschutz und Rostvorsorge
Beitrag von: pfl am Mi.13.Dez 2017/ 14:27:04
Lieber Michael,

grundsätzlich ist Dein Ansatz völlig in Ordnung, wenn es auch viel Arbeit darstellt.

Ich mag das Mike Sanders nicht - zu pappig, zu dreckigm saut ständig nach.
Bei meinen Fahrzeugen halte ich es so:

Alle paar Jahre (Plan:5, werden aber leider meist länger :() Auffrischen des Hohlraumschutzes. Der besteht bei mir aus historischen Gründen leider meist aus Produkten auf Wachsbasis. Auffrischen mit FluidFilm Liquid A hält aber die Probleme die Du richtigerweise beschreibst klein. Ich sehe derzeit zwar gelegentlich Risse, aber keine Abschieferung oder großflächige Unterrostung.

Unterboden: Entrostet und lackiert (Wagenfarbe, Chassis lack etc.) und transparente Wachsschicht darüber
Kein Bitumen Unterbodenschutz belassen - macht immer wieder Ärger. Je nach Nutzung bei Abtrag zu erneuern.

Radhäuser: Hier verwende ich meist Teroson Bodyplast vor der Lackierung und dann Wagenfarbe. Hält aber nicht ewig - Erosion durch Stein/Sand etc. Auffrischen hier ausnahmsweise mit Unterboden aus der Dose.
Die Lokari's sind zwar gut, aber ich hätte Bedenken mit dem nicht sichtbaren neuen Hohlraum. Daher hab ich die nie verwendet

Chrometeile über Winterlager : mit Ballistol schützen

Grundsätzlich:
Für extrem wichtig halte ich den Hinweis von Stephan: ALLE Ablauföffnungen regelmäßig kontrollieren und ggf. wieder öffnen, sonst bleibt die Feuchtigkeit da drin. Alle Schutzanhaftungen (Radläufe etc) regelmäßig säubern damit so wenig Feuchtigkeit wie möglich dort gespeichert werden kann.

Ansonsten kommt es IMHO stark auf die Nutzung an. Fahrzeuge mit gut durchlüfteten, grundsätzlich trockenen Stellplatz und niedriger Km Leistung- oft auch nur bei schönen Wetter bewegt  halten sich auch ohne massiven Konservierungsaufwand nach meiner Beobachtung recht gut. Bei Fahrleistungen über 5000 km, Winterbetrieb oder auch nur häufige Nutzung bei allen Wetterbedingungen ("Alltagsauto") geht es sicher nicht ohne jährliche Kurzpflege wie von Michael beschrieben. Kommt Winterbetrieb dazu würde ich auch die Höhlräume min. alle 3 Jahre nachbehandeln.

Grüße
Peter
Titel: Re: Korrosionsschutz und Rostvorsorge
Beitrag von: -unbekannt verzogen- am Mi.13.Dez 2017/ 14:56:13
grundsätzlich ist Dein Ansatz völlig in Ordnung, wenn es auch viel Arbeit darstellt.

Da hast Du völlig recht, Peter.

Der Aufwand ist schon recht groß und mit Spaß an der Sache lässt sich dieser kaum rechtfertigen. Aber zum einen lerne ich durch die genannten Arbeiten das Fahrzeug im Detail deutlich besser kennen und zum anderen ist selbst der Aufwand einer Teilrestaurierung, die durch Rostschäden nötig wird, deutlich höher.

Die Lokari's sind zwar gut, aber ich hätte Bedenken mit dem nicht sichtbaren neuen Hohlraum. Daher hab ich die nie verwendet

Ich lese immer wieder von diesen Bedenken im Netz, sie sind aber unbegründet. Ich selber verwende Lokaris seit über 15 Jahren und hatte noch keine Rostschäden in derart geschützten Radläufen - auch nicht bei Winterfahrzeugen. Natürlich sollten auch die so neu geschaffenen Hohlräume alle 3-5 Jahre kontrolliert werden. Der Demontageaufwand der Lokaris ist erfreulicherweise gering, so dass man sich sogar eine Endoskopie sparen kann, die ja nicht immer die letzte Sicherheit bringt.

Gruß

Michael
Titel: Re: Korrosionsschutz und Rostvorsorge
Beitrag von: wellenkieker am Mi.13.Dez 2017/ 16:12:11
Moin,

was mich immer etwas wunderte war.

Adeps lanae anhydricum.
Selbiges findet man im Fluid Film A. 
Wohl auch deshalb Michael hattest Du einst nach den Schafen im Regen gefragt, die schwerer werden.
Nun verhält es sich so.
Adeps l. a., auch Wollwachs, oder Lanolin genannt, was allerdings namentlich nicht
richtig ist, da man hier sehr viel genauer unterscheiden sollte, was allerdings im Kontext nicht relevant ist,
hat die Eigenschaft Wasser zu binden.
Das klingt gräßlich. Allerdings bildet es ein sogenannte W/O Emulsion, bei der das Wasser, in kleinsten
Kügegelchen in einer Micelle eingeschlossen wird. So weit so gut.

Mich hatte das nicht zufrieden gestellt.
Also habe ich in alten Autoratgebern mal nachgeblättert.
Siehe da, Wollwachs war kein Unbekannter.
Früher jedoch kochte man dies zusammen mit Eucerin anhyd, und Paraffin und trug es dann auf.
Zur Probe habe ich eine solche Rezeptur mal nachgekocht und aufgetragen.
Sie hielt, im Spritzwasserbereich, einen Winter lang bei allerdings deutlich nachlassender Schichtstärke.

Da mir die Micellengeschichte nicht so gut gefiel (nicht nach Ergebnis, sondern rein subjektiv), habe ich mal mit Paraffin perliquidum und als  Auftragshilfe, also Verdünnung, Pinienterpentin probiert.
Hielt und hält seit Jahren, allerdings nicht im Spritzwasserbereich.
Der Film schirmt völlig gegen Umwelteinflüsse ab und härtet nicht aus. Läuft auch nicht ab, da er mit der
Zeit durch Staub gebunden wird.
Bei Bedarf lässt er sich leicht, bis auf einen sehr dünnen Film, mit einem Tuch abnehmen.
Soll der Film auch weg, benötigt man Benzin.

Das ist nun nicht besser oder einfacher, aber auch möglich.
Paraffin ist auch nur ein Oberbegriff, hier gibt es sehr verschiedene vom dünnflüssigen bis zum harten
reichende Möglichkeiten, die der genaueren Unterscheidung bedürfen.

Stefan




Titel: Re: Korrosionsschutz und Rostvorsorge
Beitrag von: -unbekannt verzogen- am Mi.13.Dez 2017/ 17:23:52
Sie hielt, im Spritzwasserbereich, einen Winter lang bei allerdings deutlich nachlassender Schichtstärke.

Na klar, Stefan,

darum setzt man es im Spritzwasserbereich (Radhäuser) ja auch nicht ein, sondern trägt entweder etwas anderes auf (Perma Film) oder schützt vor Abwaschen durch Lokaris.

Da ich gerne in diesem Bereich neue Lösungen ausprobiere, habe ich vor einigen Jahren mal über den Winter die hinteren Radhäuser eines Fahrzeugs mit reinem Gel BN auf blankem Blech versiegelt. Mit dem Gel BN war ich nicht sparsam und habe pro Radhaus etwa 1,5 kg aufgetragen. Nach dem Winter war das Blech nahezu frei von Gel BN, allerdings immer noch rostfrei. Das funktioniert also, aber würde nicht nur ständiges Nacharbeiten erfordern, sondern ginge auch noch zusätzlich ins Geld, da Gel BN nicht ganz billig ist.

Experimentierfreudig

Michael
Titel: Re: Korrosionsschutz und Rostvorsorge
Beitrag von: Chucky am Do.14.Dez 2017/ 00:59:09
Ich nehme Mazola  8)
Titel: Re: Korrosionsschutz und Rostvorsorge
Beitrag von: -unbekannt verzogen- am Do.14.Dez 2017/ 08:41:01
Ich nehme Mazola  8)

Keimöl, Rapsöl oder was? Bitte etwas genauer, Charles!  ;)

Schmunzelnd

Michael
Titel: Re: Korrosionsschutz und Rostvorsorge
Beitrag von: wellenkieker am Do.14.Dez 2017/ 09:29:20
Hallo Charles,

ich wäre ebenfalls daran interessiert, welche Formulierung Du heranziehst und wie Du es vorbereitest,
ebenso mit welchen Erfahrungswerten das verknüpft ist.
Hier wäre insbesondere vorher angekochtes Leinöl, welches dann aushärtet, oder eben ein solches
mit Beschlagstoffen und die damit gemachten Erfahrungen durchaus interessant.
Für mich, neben meinem Paraffin-,gatsche-, vaselin-vorlieben, eine interessanter Ausblick über den Tellerrand.

Stefan
Titel: Re: Korrosionsschutz und Rostvorsorge
Beitrag von: Ex-DRB15051 am Do.14.Dez 2017/ 10:54:46
Keimöl, Rapsöl oder was? Bitte etwas genauer, Charles!  ;)


Ich tippe eher drauf, dass sich Chucky den Rost an seiner Karre mit jeder Menge Virginia schön trinkt ...

 8)
Titel: Re: Korrosionsschutz und Rostvorsorge
Beitrag von: gerd DRB15051 am Do.14.Dez 2017/ 11:02:15
Seit ca 20 Jahren:

Hohlräume mit Fluid Film, nach einiger Zeit dann handelsübliches Hohlraumwachs hinterher, damit es nicht auswäscht.
Unterboden - Fluidfilm dann wie oben transparentes Unterbodenwachs

Von Sanders halte ich wenig, das nehme ich nur für Schrauben und aufeinander zu montierende Blechteile, alles mittels Pinsel

Zur Behandlung von rostigen Stellen blankem Blech,  nehme ich handelsübliche 85% Phosphorsäure (nach einiger Zeit mit Wasser gründlich abwaschen) kostet ca 20 Euro 5 Liter, ist in den meisten Rostumwandlern als Wirkstoff drin, kostet da aber bis zum 100fachen
Titel: Re: Korrosionsschutz und Rostvorsorge
Beitrag von: RR-SS am Do.14.Dez 2017/ 11:50:38
Hallo,

ich möchte mich nun nicht an der einzelnen Produktwahl bzw den Ideen beteiligen, aber man darf das Thema schweißen nicht vergessen.

Autos die Hohlraumversiegelt sind zu schweißen ist eine absolut böse Angelegenheit. Eine nicht 100% Rostfreie Karosserie mit brennbaren Materialien zu konservieren ist in meinen Augen kein Sieg sondern eher ein Fehler.

In meinen Augen ist die Wahl des Produktes sekundär. Alle Produkte haben vor und Nachteile, aber die Vorbehandlung ist das wichtige. So bietet sich beim Shadow an, dass man die Hohlräume erstmal mit einem entfetter spühlt (würde immer billigen Silikonentferner 20l nehmen oder Spezialbenzin) und reinigt dann mittels Entroster auf Enzym Basis Arbeitet um ein Rostfreies Ausgangsprodukt zu haben worauf man mit fetten Konservieren kann.

Gruss
Alexander


Titel: Re: Korrosionsschutz und Rostvorsorge
Beitrag von: -unbekannt verzogen- am Do.14.Dez 2017/ 12:05:16
Autos die Hohlraumversiegelt sind zu schweißen ist eine absolut böse Angelegenheit. Eine nicht 100% Rostfreie Karosserie mit brennbaren Materialien zu konservieren ist in meinen Augen kein Sieg sondern eher ein Fehler.

Das ist allerdings wahr! Vor dem Schweißen muss man den Bereich großräumig entfetten, sonst fängt es an zu qualmen oder zu brennen (habe ich natürlich beides schon gehabt :-[ ). Das Entfetten geht erfreulicherweise kinderleicht mit Reinigungsbenzin. Aber auch hiernach ausreichend Ablüftzeit beachten, sonst gibts eine schöne Verpuffung.  8)

Gruss
Alexander

War Dein Name nicht mal Carl? Hast Du Dir einen Künstlernamen zugelegt oder bist Du hier neuerdings inkognito unterwegs?

Verwirrt

Michael
Titel: Re: Korrosionsschutz und Rostvorsorge
Beitrag von: gerd DRB15051 am Do.14.Dez 2017/ 12:25:14
Hallo,

ich möchte mich nun nicht an der einzelnen Produktwahl bzw den Ideen beteiligen, aber man darf das Thema schweißen nicht vergessen.

Autos die Hohlraumversiegelt sind zu schweißen ist eine absolut böse Angelegenheit. Eine nicht 100% Rostfreie Karosserie mit brennbaren Materialien zu konservieren ist in meinen Augen kein Sieg sondern eher ein Fehler.

In meinen Augen ist die Wahl des Produktes sekundär. Alle Produkte haben vor und Nachteile, aber die Vorbehandlung ist das wichtige. So bietet sich beim Shadow an, dass man die Hohlräume erstmal mit einem entfetter spühlt (würde immer billigen Silikonentferner 20l nehmen oder Spezialbenzin) und reinigt dann mittels Entroster auf Enzym Basis Arbeitet um ein Rostfreies Ausgangsprodukt zu haben worauf man mit fetten Konservieren kann.

Gruss
Alexander

Stimmt! Hab ich vergessen, zum Entfetten nehme ich einstark alkalisches Mittel namens Marine Clean, es ist lösemittelfrei, rückstandsfrei nach abwaschen mit Wasser, danach Phophorsäure
Titel: Re: Korrosionsschutz und Rostvorsorge
Beitrag von: wellenkieker am Do.14.Dez 2017/ 12:27:00
Hallo Carl,

Du sprichst ein neues Thema an.

Rostfreie Hohlräume.

Leider gibt es am Shadow so manche Ecke, die man ohne Endoskop nicht erreicht.
Rostfrei ist nach meinem Dafürhalten hier nur mit Aufschneiden möglich.
Da es auch dort, mit etwas Glück, nur sog. Oberflächen-Flugrost gibt, fällt die Handlungs-
kette gerne in Richtung "Umwandeln".
Ich habe es allerdings noch nie erreicht, Oberflächenrost dauerhaft mit Erfolg umzuwandeln.
Allein schon, weil das Auftragsmittel an schwer zugänglichen Stellen nicht die erforderliche
Schichtung erreicht, oder aber die Oxidschicht schlicht schon zu dick war und an jenen Stellen
ohne vorherigen massiven Eingriff in die Blechlandschaft gar nicht abzutragen wäre.
Hier ist es mir bisher nur mittels Sandstrahlen gelungen auf Dauer Erfolg zu schaffen.
Die Erreichbarkeit nimmt leider mit jedem Strecken cm des zu bearbeitendem Hohlraumes stark ab.
Auch das Heraustragen des Strahlgutes, und des darin eingebundenen Abriebs, aus dem Operationsgebiet ist nicht immer das große, rückstandsfreie, Vergnügen.

Nun also meine Frage

Wie bekommt man oberflächig auftretenden Rost (also nicht durchtretenden Rost) an schwer
zugänglichen Stellen abgetragen?
Ein Problem, für das ich keine adäquate Lösung parat hätte.

Stefan

Titel: Re: Korrosionsschutz und Rostvorsorge
Beitrag von: gerd DRB15051 am Do.14.Dez 2017/ 12:32:01



Nun also meine Frage

Wie bekommt man oberflächig auftretenden Rost (also nicht durchtretenden Rost) an schwer
zugänglichen Stellen abgetragen?
Ein Problem, für das ich keine adäquate Lösung parat hätte.

Stefan

Gar nicht! Deshalb Phosphorsäure in ordentlichen Mengen, diese wandelt den Rost zuverlässig in eine (lackierbare und nicht mehr poröse) Eisenphosphatschicht um
Titel: Re: Korrosionsschutz und Rostvorsorge
Beitrag von: Chucky am Do.14.Dez 2017/ 12:43:08
Keimöl, Rapsöl oder was? Bitte etwas genauer, Charles!  ;)

Mazola Keimöl. Stinkt nicht, ranzt nicht, ist kriechfähig und man verunreinigt keine Gewässer damit.

Titel: Re: Korrosionsschutz und Rostvorsorge
Beitrag von: wellenkieker am Do.14.Dez 2017/ 12:50:32
Hallo Gerd,

leider ist die Penetrationstiefe von Phosphorsäure in Eisenoxid nicht so überwältigend.
Daher wird gerne eine etwas in ihrer Konzentration verdünnte Phosphorsäure mittels
säurestabiler Gelbildner aufgetragen, die mittels Konzentrationsgradienten über die Zeit
(einige Tage) einwirken soll.
Anschließendes und hinreichendes Auswaschen inklusive.
Allerdings ist auch hier die Wirktiefe äußerst gering.
Möchte man es ordentlich haben, muss man den sichtbaren Rost zur Gänze abtragen und dann
erst phosphatieren.
Nur ist eben dies, gelegentlich, schwer möglich.

Stefan

Titel: Re: Korrosionsschutz und Rostvorsorge
Beitrag von: RR-SS am Do.14.Dez 2017/ 13:02:39
Das ist allerdings wahr! Vor dem Schweißen muss man den Bereich großräumig entfetten, sonst fängt es an zu qualmen oder zu brennen (habe ich natürlich beides schon gehabt :-[ ). Das Entfetten geht erfreulicherweise kinderleicht mit Reinigungsbenzin. Aber auch hiernach ausreichend Ablüftzeit beachten, sonst gibts eine schöne Verpuffung.  8)

@Verwirrter Michael :D Carl ist richtig, Alexander ist richtig, Leopold auch usw.... im Ausweis steht nur Carl Alexander aber in der Geburtsurkunde sind es einige mehr :D.

Besonders beim Shadow ist das ein riesiges Problem, da die Funken durch die Hohlräume fliegen und in den Spalten und ritzen trotzdem bleibt. Für mich als Betrieb ist es nur möglich Fahrzeuge mit Versiegelung völlig unter Gas zu setzen und dann zu arbeiten. So ist die rechtliche Lage!!! Dies treibt den Preis für jede Arbeit sehr in die Höhe. Mir selbst ist es auch schon schief gegangen. Ohne Halon 1211 oder 1301 ist dann das Drama riesig.

Eigentlich kann man dann nur Nieten und Kleben(was heute auch extrem gut hält und VIELE Vorteile hat.

Gruss
Titel: Re: Korrosionsschutz und Rostvorsorge
Beitrag von: gerd DRB15051 am Do.14.Dez 2017/ 13:22:51
Hallo Gerd,

leider ist die Penetrationstiefe von Phosphorsäure in Eisenoxid nicht so überwältigend.
Daher wird gerne eine etwas in ihrer Konzentration verdünnte Phosphorsäure mittels
säurestabiler Gelbildner aufgetragen, die mittels Konzentrationsgradienten über die Zeit
(einige Tage) einwirken soll.
Anschließendes und hinreichendes Auswaschen inklusive.
Allerdings ist auch hier die Wirktiefe äußerst gering.
Möchte man es ordentlich haben, muss man den sichtbaren Rost zur Gänze abtragen und dann
erst phosphatieren.
Nur ist eben dies, gelegentlich, schwer möglich.

Stefan

Ja - leider ist man bei unzugänglichen Stellen immer auf Kompromisse angewiesen. Man muss halt die PH so lange wie möglich einwirken lassen und auch so oft wie möglich damit benutzen. Legt man z.B. stark verrostete Kleinteile ein bis zwei Tage in PH ein, ist der Rost gänzlich weg. (Immer mit Wasser nachher neutralisieren)  Da das Zeug billig ist, man es gut 1:1 oder auch 1:2 verdünnen kann, kann man ruhig damit herumaasen.  Ich habe mal zu den Teilen einen auf dem Feld gefundenen -quasi bis ins Mark - verrosteten Schmiedekeil dazu gelegt, nichts war vom Rost mehr vorhanden, das Zeug ist sehr tief eingedrungen.
Selbst wenn noch Rost da ist, die anschliessende Versiegelung mit Fluid Film und nachher Wachs bringt ja einen weiteren Rost verhindernden Sauerstoffabschluss.

Aber - wie gesagt - wenn man nicht direkt dran kommt an den Hohraum oder Falz, ist es immer ein Kompromiss.

PS: Zu den essbaren Mazolas und Margerinen - diese verfaulen und verschimmeln einfach.
Titel: Re: Korrosionsschutz und Rostvorsorge
Beitrag von: RR-SS am Do.14.Dez 2017/ 13:27:01
Hallo Stefan,

du hast mehre Methoden und Möglichkeiten. Ernsthafte völlig Rostfreie Autos sind selten, wenn man Flug Rost dazu zählt.

Du musst etwas mit der Neigung vom Fahrzeug arbeiten um alle Hohlräume zu spühlen und komplett zu erreichen. Am besten arbeitest du mit einer Pumpe die Hochdruck erzeugt z.b. aus einer Ölheizung. und verteilst das mit einem biegsamen Kopf der in alle Richtungen sprüht.

@Gert Zu den Produkt kann ich dir nichts sagen, ABER mehre Hinweise! Du darfst nicht vergessen wir arbeiten mit Fahrzeugen, welche Thermoplastisch Lackiert sind und besonders empfindlich sind bei Lösungsmitteln. Mir ist es an einem Kundenauftrag völlig schief gegangen und danach habe ich die komplette Lackierung bezahlt, weil an diversen Stellen der Untergrund anfing zu arbeiten. Daher würde ich immer dazu raten mit Silikonentfernern zu arbeiten, welche es in Lang und Kurz gibt. Sonst kommt der Lack im Bereich von Schweißstellen,Löchern usw dir durch die Dämpfe hoch.

Von Umwandeln spricht keiner. Ich rede nicht von Rostumwandler. Sondern von ENTROSTEN. Ich spreche von Lösung auf Basis der Produkte von ASA Spezialenzyme GmbH.  Die Lösung ist auf allen Oberflächen sicher anzuwenden, ohne Kupfer, Messing, Aluminium, Kunststoff, Gummi oder Vinyl anzugreifen. Es ist lösemittelfreie nicht brennbar, säurefrei, nicht korrosiv oder alkalisch und biologisch abbaubar. Die Verwendung ist aber in dieser Dimension nicht ganz einfach und bedarf ein wenig Experimente, wenn man es in der Dimension einer kompletten Karosserie einsetzen will. Schäume und Gelees die man in den Hohlräumen dann verteilt und erneuert können sehr hilfreich sein.

Um eine Vorstellung zu haben wie viel Arbeit dadrin steckt liegt eine komplette Unterbodentrockeneisstrahlung mit Reinigung der Hohlräume, sowie entrosten und versiegeln mit 10 Jahren Garantie bei 9t Euro.

Ein weiterer Punkt ist die spätere Heisswachs Versiegelung und die Folgen von Wärme auf die originale TPA Lackierung.

Gruss Alexander
Titel: Re: Korrosionsschutz und Rostvorsorge
Beitrag von: gerd DRB15051 am Do.14.Dez 2017/ 13:45:55
Hallo Stefan,

du hast mehre Methoden und Möglichkeiten. Ernsthafte völlig Rostfreie Autos sind selten, wenn man Flug Rost dazu zählt.

Du musst etwas mit der Neigung vom Fahrzeug arbeiten um alle Hohlräume zu spühlen und komplett zu erreichen. Am besten arbeitest du mit einer Pumpe die Hochdruck erzeugt z.b. aus einer Ölheizung. und verteilst das mit einem biegsamen Kopf der in alle Richtungen sprüht.

@Gert Zu den Produkt kann ich dir nichts sagen, ABER mehre Hinweise! Du darfst nicht vergessen wir arbeiten mit Fahrzeugen, welche Thermoplastisch Lackiert sind und besonders empfindlich sind bei Lösungsmitteln. Mir ist es an einem Kundenauftrag völlig schief gegangen und danach habe ich die komplette Lackierung bezahlt, weil an diversen Stellen der Untergrund anfing zu arbeiten. Daher würde ich immer dazu raten mit Silikonentfernern zu arbeiten, welche es in Lang und Kurz gibt. Sonst kommt der Lack im Bereich von Schweißstellen,Löchern usw dir durch die Dämpfe hoch.

Von Umwandeln spricht keiner. Ich rede nicht von Rostumwandler. Sondern von ENTROSTEN. Ich spreche von Lösung auf Basis der Produkte von ASA Spezialenzyme GmbH.  Die Lösung ist auf allen Oberflächen sicher anzuwenden, ohne Kupfer, Messing, Aluminium, Kunststoff, Gummi oder Vinyl anzugreifen. Es ist lösemittelfreie nicht brennbar, säurefrei, nicht korrosiv oder alkalisch und biologisch abbaubar. Die Verwendung ist aber in dieser Dimension nicht ganz einfach und bedarf ein wenig Experimente, wenn man es in der Dimension einer kompletten Karosserie einsetzen will. Schäume und Gelees die man in den Hohlräumen dann verteilt und erneuert können sehr hilfreich sein.

Um eine Vorstellung zu haben wie viel Arbeit dadrin steckt liegt eine komplette Unterbodentrockeneisstrahlung mit Reinigung der Hohlräume, sowie entrosten und versiegeln mit 10 Jahren Garantie bei 9t Euro.

Ein weiterer Punkt ist die spätere Heisswachs Versiegelung und die Folgen von Wärme auf die originale TPA Lackierung.

Gruss Alexander

Rost umwandeln ist entrosten! Der Rostwird in eine andere Substanz - also Eisenphosphat umgewandelt.
Ich führe die Arbeiten aufrund des sehr hohen Zeitaufwands immer abschnittsweise durch, dauert bei mir manchmal bis zu einem Jahr ;D da ich nach dem Lustprinzip (also nur wenn ich Lust dazu habe) arbeite. 8)
Ich habe z.Zt. ja noch einen Mercedes 1973er sehr rostarmen 450SL in Arbeit, der war völlig zerlegt, der alte Lack bis aufs Blech ab. Hier haben wir (äh - nicht ich, ein anderer  ;D ) die Karosse, also das blanke Blech, komplett mit Phosphorsäure behandelt, also phosphatiert, bevor es an den Lackaufbau ging. Wirtschaftlich nicht lohnend, aber ich will ein perfektes Auto
Titel: Re: Korrosionsschutz und Rostvorsorge
Beitrag von: -unbekannt verzogen- am Do.14.Dez 2017/ 14:14:10
Wie bekommt man oberflächig auftretenden Rost (also nicht durchtretenden Rost) an schwer
zugänglichen Stellen abgetragen?

Gar nicht, Stefan,

es sei denn, Du schneidest den Hohlraum auf und beseitigtst den Rost mechanisch.

Roststopper sind in schwer zugänglichen Hohlräumen unsinnig. Ist der Rost nur oberflächlich, dann reichen die von mir genannten Fette, um ein Weiterrosten zu verhindern. Sitzt der Rost schon in der Tiefe, bringen auch chemische Roststopper keinen dauerhaften Erfolg - der Rost wird nach 2-3 Jahren wieder durchbrechen.

Realistisch

Michael
Titel: Re: Korrosionsschutz und Rostvorsorge
Beitrag von: -unbekannt verzogen- am Do.14.Dez 2017/ 14:20:53
@Verwirrter Michael :D Carl ist richtig, Alexander ist richtig, Leopold auch usw.... im Ausweis steht nur Carl Alexander aber in der Geburtsurkunde sind es einige mehr :D.

Na prima,

wie dürfen wir Dich denn in Zukunft anreden? 8)

Besonders beim Shadow ist das ein riesiges Problem, da die Funken durch die Hohlräume fliegen und in den Spalten und ritzen trotzdem bleibt. Für mich als Betrieb ist es nur möglich Fahrzeuge mit Versiegelung völlig unter Gas zu setzen und dann zu arbeiten. So ist die rechtliche Lage!!! Dies treibt den Preis für jede Arbeit sehr in die Höhe. Mir selbst ist es auch schon schief gegangen. Ohne Halon 1211 oder 1301 ist dann das Drama riesig.

Ach herrje, so schnell entsteht da kein großes Drama. Ich habe schon mehr als einmal eines meiner Fahrzeuge partiell in Brand gesetzt, aber das war immer schnell ohne bleibende Schäden gelöscht.

Pragmatisch

Michael
Titel: Re: Korrosionsschutz und Rostvorsorge
Beitrag von: RR-SS am Do.14.Dez 2017/ 15:00:47
Na prima,

wie dürfen wir Dich denn in Zukunft anreden? 8)


:D mir egal :D

Carl-Bartholomäus Julius Leopold Alexander Johann Maria Martin... Such dir was aus :D Hätte gerne noch den Hanibal drin gehabt ;) Hatte gerade sogar nochmal selbst geguckt :D

Perso: Carl Alexander
nach Grundschule Schulzeugnisse: Carl Julius

Wobei Kind 1. Carl (nicht nach mir) und Bartholomäus drin hat und Kind 2. den Johann

Ach herrje, so schnell entsteht da kein großes Drama. Ich habe schon mehr als einmal eines meiner Fahrzeuge partiell in Brand gesetzt, aber das war immer schnell ohne bleibende Schäden gelöscht.

Ausgangsproblem war unter den Druckzylindern war der Federdom durch gefault. Federdom ordentlich instandgesetzt und dabei hat ein Funken den Bereich unter der C Säule im Schweller in Brand gesetzt. 

lg
Titel: Re: Korrosionsschutz und Rostvorsorge
Beitrag von: wellenkieker am Do.14.Dez 2017/ 15:01:40
Gar nicht, Stefan,

es sei denn, Du schneidest den Hohlraum auf und beseitigtst den Rost mechanisch.

Roststopper sind in schwer zugänglichen Hohlräumen unsinnig. Ist der Rost nur oberflächlich, dann reichen die von mir genannten Fette, um ein Weiterrosten zu verhindern. Sitzt der Rost schon in der Tiefe, bringen auch chemische Roststopper keinen dauerhaften Erfolg - der Rost wird nach 2-3 Jahren wieder durchbrechen.

Realistisch

... das sehe ich auch so Michael.


Stefan

dann flammende Rostentfernung




Michael
Titel: Re: Korrosionsschutz und Rostvorsorge
Beitrag von: RR-SS am Do.14.Dez 2017/ 15:07:25
Gar nicht, Stefan,

es sei denn, Du schneidest den Hohlraum auf und beseitigtst den Rost mechanisch.

Roststopper sind in schwer zugänglichen Hohlräumen unsinnig. Ist der Rost nur oberflächlich, dann reichen die von mir genannten Fette, um ein Weiterrosten zu verhindern. Sitzt der Rost schon in der Tiefe, bringen auch chemische Roststopper keinen dauerhaften Erfolg - der Rost wird nach 2-3 Jahren wieder durchbrechen.

Realistisch

Michael

Ich kann nur die Enzym Lösung empfehlen. Versuchen kostet wenig.

Es gibt diverse vorbereitete Lösungen wie z.b. Rostdelete https://www.youtube.com/watch?v=IVKo9PGf7xY
Ich halte sie für bedingt praktisch.


Du kannst dir aber auch über den oben genannten Hersteller direkt das Ausgangsprodukt kaufen und genau von der Konsistenz her etwas selbst zusammen brauen.  http://www.asa-enzyme.de/produkte/11-bioprodukte

Ich denke Stefan wird ganz fix in der Lage sein sich eine Lösung zusammen zu rühren

Natürlich ist bei Blätterteig mit Spachtel das keine Lösung.
Titel: Re: Korrosionsschutz und Rostvorsorge
Beitrag von: wellenkieker am Do.14.Dez 2017/ 15:14:58
Hallo Carl,

die asa Sache ist nicht uninteressant.

Allerdings bin ich mir noch nicht im Klaren, was ich an Eisen 2+   
soviel besser finden soll als an höheren Oxidationsstufen.
Was machst Du, der Du damit schon gearbeitet hast, denn in Folge?
Ich tappe da etwas im Dunkel.
Es kann doch schwerlich bei Fe 2+  stehen bleiben.

Stefan
Titel: Re: Korrosionsschutz und Rostvorsorge
Beitrag von: -unbekannt verzogen- am Do.14.Dez 2017/ 15:46:39
Es gibt diverse vorbereitete Lösungen wie z.b. Rostdelete https://www.youtube.com/watch?v=IVKo9PGf7xY
Ich halte sie für bedingt praktisch.

Aber auch nur bedingt!  :-[

Rostdelete ist für oberflächlichen Rost tatsächlich gut geeignet, aber nicht für Tiefenrost. Und in einem verwinkelten Hohlraum ist der Abtransport der entstehenden Abfallprodukte kaum möglich.

Skeptisch

Michael
Titel: Re: Korrosionsschutz und Rostvorsorge
Beitrag von: RR-SS am Do.14.Dez 2017/ 15:57:21
Hallo,

du fragst mich sachen :D ich habe nur 3 Semster Chemie hinter mir. Ich kann nachher gerne mal einen bekannten fragen. Ich war auf die Methode gekommen nachdem mir ein ehemaliger Kienle Mitarbeiter vorgeführt hatte.

Ablauf ist das ganze wird getrocknet und dann u.a. einem 5mm Schlauch mit Löchern ausgeblasen sodass sich vieles lockere Löst. Dazu gibt es ein paar Anmerkungen.

Im nächsten Schritt wird ein Korrosionsschutz auf Wasserbasis durch den selben schlauch eingenebelt. Dieser ist sehr Dünn und kriecht sehr viel besser als die erste Schicht in enge stellen. Gefolgt wird das ganze von einem 2k Epoxidharz Primer der ebenfalls Wasserverdünnbar ist. im letzten Schritt kan man dann wenn es sein muss immernoch als 3. Sicherheit einen Fett/wachs nehmen.

Hintergrund der reinen Produktkette auf Wasserbasis sind, dass wenn rückstände des vorherigen Schrittes sind die weiteren Produkte sich vermischen können und keine Wasser Blasen unter dem Lack bilden. 2. Grund ist wenn du ein Lösungsmittel Produkt verwendest und nur eine kleine Stelle angeschlagen ist oder angerissen ist in der Isolierschicht kommt dir meistens der TPA Teller groß hoch. Es reicht schon, dass die Gummi Nippel der Zierleisten den Isogrund durch gerieben haben und dann Lösungsmittel daran kommt.

Gruss
Titel: Re: Korrosionsschutz und Rostvorsorge
Beitrag von: RR-SS am Do.14.Dez 2017/ 16:01:30
Aber auch nur bedingt!  :-[

Rostdelete ist für oberflächlichen Rost tatsächlich gut geeignet, aber nicht für Tiefenrost. Und in einem verwinkelten Hohlraum ist der Abtransport der entstehenden Abfallprodukte kaum möglich.


Dein Einwand ist richtig! Absolut richtig :) Aber nun stell dir vor du hast eine Flüssigkeit, welche du dadurch pumpst. Hätten wir den Fall, dass dieser Entrostet den Lack oder andere Bauteile anlöst könnte das riskant sein, aber da der Entrostet keine Veränderungen am Lack verursacht ist es auch kein Problem wenn man eine Wann drunter stellt und das nur reinpummt und es irgendwo rausläuft. je nach Hohlraum macht es sinn den Wagen auf eine Bühne mit 2 Rädern zu stellen und regelmäßig zu gucken, dass die Ablauföffnungen sich nicht zusetzen.

Gruss
Titel: Re: Korrosionsschutz und Rostvorsorge
Beitrag von: Ex-DRB15051 am Fr.15.Dez 2017/ 12:27:34
Carl,

Dein Einwand ist richtig! Absolut richtig :) Aber nun stell dir vor du hast eine Flüssigkeit, welche du dadurch pumpst. Hätten wir den Fall, dass dieser Entrostet den Lack oder andere Bauteile anlöst könnte das riskant sein, aber da der Entrostet keine Veränderungen am Lack verursacht ist es auch kein Problem wenn man eine Wann drunter stellt und das nur reinpummt und es irgendwo rausläuft. je nach Hohlraum macht es sinn den Wagen auf eine Bühne mit 2 Rädern zu stellen und regelmäßig zu gucken, dass die Ablauföffnungen sich nicht zusetzen.

Gruss

Was um Himmels Willen willst Du uns sagen? Deine Sätze ("dass dieser Entrostet den Lack oder andere Bauteile anlöst könnte das riskant sein"; "macht es sinn den Wagen auf eine Bühne mit 2 Rädern zu stellen") sind komplett unverständlich, das nervt zuweilen echt ...  :-[

Wenn Du das lesen den Beitrag schreiben nachdem tun tust gut wäre ...
Titel: Re: Korrosionsschutz und Rostvorsorge
Beitrag von: -unbekannt verzogen- am Fr.15.Dez 2017/ 13:00:42
Carl,

Was um Himmels Willen willst Du uns sagen? Deine Sätze ("dass dieser Entrostet den Lack oder andere Bauteile anlöst könnte das riskant sein"; "macht es sinn den Wagen auf eine Bühne mit 2 Rädern zu stellen") sind komplett unverständlich, das nervt zuweilen echt ...  :-[

Ja, Carl,

hättest Du den Beitrag bloß mal mit einem Deiner vielen anderen Namen unterschrieben, dann fiele der Blödsinn jetzt nicht auf Dich zurück und wir würden uns nur fragen, wer Deinen Account gekapert hat. ;)

Zustimmend

Michael
Titel: Re: Korrosionsschutz und Rostvorsorge
Beitrag von: haraldo am Fr.15.Dez 2017/ 13:16:51

Was um Himmels Willen willst Du uns sagen?

Deine Sätze sind komplett unverständlich, das nervt zuweilen echt ...  :-[


Danke für den Einwand, ich dachte schon ich hätte ein Kopfproblem.  ???

Gruß
Harald
Titel: Re: Korrosionsschutz und Rostvorsorge
Beitrag von: -unbekannt verzogen- am Fr.15.Dez 2017/ 13:48:28
... ich dachte schon ich hätte ein Kopfproblem.  ???

Nicht nur Du, Harald.

Wir haben uns wahrscheinlich alle gefragt, wie man ein Auto auf eine Bühne mit zwei Rädern stellt. :o

Mitfühlend

Michael
Titel: Re: Korrosionsschutz und Rostvorsorge
Beitrag von: wellenkieker am Fr.15.Dez 2017/ 14:13:48
Ich hatte es so gelesen,
aus dem Gesamtkontext.

Entrostet   ->   Entroster

auf eine Bühne mit zwei Rädern  ->   einseitiges Anheben mittels Bühne, bei dem jeweils eine Spur,
                                                      oder der Vorderwagen, oder der Rückwagen nicht angehoben
                                                      werden.
                                                      So lässt sich z.B. in den Schweller eingetragene Flüssigkeit homogen
                                                      im Schweller verteilen und im ASA Fall auch in notwendiger Bewegung
                                                      halten.

Was mir aber mehr Kopfzerbrechen bereitet, war die Komplexierung des Oberflächenrostes.
Damit ist dann lediglich eine lose Oberflächenstruktur abtragbar, mehr nicht.
Ob man dann über das verbliebene "Restgel" eine phosphatsaure Epoxiverbindung sprühen
soll, bleibt mir suspect, bedürfte wenigstens der Sichtung am Objekt.
Ansonsten, im Falle der vorgereinigten Oberfläche steht man letztlich da wo man schon vorher
war.
Was tun mit Fe2+ u. Fe3+ in den Katakomben des Blechkleides?

Das mit dem Thermoplastlack habe ich wohl verinnerlicht, mangels entsprechender Oberflächen,
allerdings wohl eher ein Randproblem für wenige Glückspilze.


Grüße aus dem Kryptowürfel

Stefan
Titel: Re: Korrosionsschutz und Rostvorsorge
Beitrag von: Ex-DRB15051 am Fr.15.Dez 2017/ 14:16:03

Was tun mit Fe2+ u. Fe3+ in den Katakomben des Blechkleides?


Entrostet, weil keine Wasser Blasen unter dem Lack bilden. Hurz!!
Titel: Re: Korrosionsschutz und Rostvorsorge
Beitrag von: wellenkieker am Fr.15.Dez 2017/ 14:37:52
Siehst Du Peter,

die Dialektik hast Du verinnerlicht!

Ansonsten ist es wohl die ASA-Mischung, die eben, was für Carl sehr wichtig war, den Thermoplastischen
Lack auch bei barocker Arbeitsweise nicht sofort zur Sau werden lässt.
Kann man doch verstehen.
Nur es hilft halt nichts.

Stefan
Titel: Re: Korrosionsschutz und Rostvorsorge
Beitrag von: RR-SS am Fr.15.Dez 2017/ 21:03:51
Gab es hier nun auch konkrete Fragen? Ja oder nein? Dann bitte :)

Es tut mir leid, dass ich keine Korrektur gelesen hatte, aber man findet nicht immer die Zeit. Mal auf die schnelle einen Beitrag runter schreiben,derweil einem Kunden am Telefon glücklich oder das Tagesgeschäft am laufen halten und dabei einen Beitrag fehlerfrei runter tippen ist nicht jedermanns Stärke.

@Stefan ich schreibe dir persönlich.

Nochmal wir reden hier nicht von einer Rostumwandlung oder Stabilisierung wie mit Fertan sondern einer Abspaltung. Du hast eine metallisch reine Oberfläche als Resultat.

https://www.maschinenmarkt.vogel.de/biologische-rostentfernung-von-metallischen-oberflaechen-a-437326/

Titel: Re: Korrosionsschutz und Rostvorsorge
Beitrag von: -unbekannt verzogen- am Sa.16.Dez 2017/ 10:23:50
Gab es hier nun auch konkrete Fragen? Ja oder nein?

Ja, die gibt es es:

Was magst Du uns mit Deinem Artikel oben, der mit den zwei Rädern auf der Bühne etc., sagen?

Neugierig

Michael
Titel: Re: Korrosionsschutz und Rostvorsorge
Beitrag von: RR-SS am Sa.16.Dez 2017/ 10:54:41
Damit du jeden Fahrzeughohlraum ausreichend durchspühlen kannst ist es sehr praktisch oder besser gesagt zwingend notwendig, dass der Wagen schräg steht. Dafür kann man die Räder vorne auf einer Hebebühne anheben und die hinteren Räder auf dem Boden stehen lassen. usw.
Wenn du ein rostiges Bauteil in die Lösung legst setzt sich im Filter oder auf dem Grund ein Schlamm ab. Problem ist, wenn die Schlämme zu dick z.b im Schweller liegen wird der Entrostungsprozess verlangsamst oder unterbrochen, daher muss man sicher stellen, dass sie abtransportiert werden. Ein weiteres Problem ist, dass wenn man mit Zinga die Hohlräume lackiert keine Haftung auf den Rückständen der Schlämme hat.
vielleicht auch mal darauf gucken
https://www.youtube.com/watch?v=WylzXdwR6_I
Titel: Re: Korrosionsschutz und Rostvorsorge
Beitrag von: gerd DRB15051 am Sa.16.Dez 2017/ 11:04:29
Bei der Behandlung von Schwellern hab ich diese (wenn nicht schon entsprechende Öffnungen vorhanden sind) auf 20mm hinten (ggf auch in der Mitte) und vorne angebohrt und dann mit einer flexiblen Lanze des Hochdruckreinigers reingehalten, Erstaunlich wieviel Dreck und Rost da raus kam. Da ist das achsenweise Anheben des Wagens sehr hilfreich
Titel: Re: Korrosionsschutz und Rostvorsorge
Beitrag von: RR-SS am Sa.16.Dez 2017/ 12:18:25
Kleiner Hinweis noch!

Wenn man die Flüssigkeit mit Pressluft in Bewegung hält bitte dran denken, dass die Pressluft völlig Fett und Öl Frei ist.


Titel: Re: Korrosionsschutz und Rostvorsorge
Beitrag von: -unbekannt verzogen- am So.17.Dez 2017/ 12:17:35
Hm,

die Frage, die sich mir nach wie vor bei diesen doch recht unterhaltsamen Turnübungen auf der Hebebühne stellt: Was soll der Aktionismus mit den Entrostungsversuchen der Hohlräume? Die Sinnlosigkeit dieses Unternehmens hatte ich bereits oben erklärt. ???

Stirnrunzelnd

Michael
Titel: Re: Korrosionsschutz und Rostvorsorge
Beitrag von: Ostfale am So.17.Dez 2017/ 12:20:02
https://www.youtube.com/watch?v=WylzXdwR6_I

UI die ASA sitzt ja bei mir in der Nähe...einmal den Berg runterkullern (bzw aktuell rutschen  ;D) und zack ist man da... die merk ich mir vor!
Titel: Re: Korrosionsschutz und Rostvorsorge
Beitrag von: Blessington am So.17.Dez 2017/ 12:26:59
Hallo zusammen!

Nachdem ich es nun leider erst nach Tagen wieder ins Forum geschafft habe, möchte ich mich zuerst bei Dir, Michael, sehr herzlich für Deinen neuen Thread sowie die sehr ausführliche Einleitung mit Deinen Erfahrungen bedanken! Ich habe die bisherigen Beiträge mit großem Interesse gelesen - wobei natürlich gleich deutlich wird, dass da jeder wohl so ein bisschen seine eigene Philosophie hat, mit der er an Rostschutz bzw. Vorsorge herangeht.

Mein Meister hier vor Ort hat mir dieser Tage nochmals gesagt, dass er Abbys Karosseriehohlräume vor einem knappen halben Jahr endoskopisch untersucht hat, als sie rund zwei Wochen wegen einer Reparatur ihrer Garage zu ihm ausgelagert war und er daher quasi das Objekt am Mann hatte. Das war mir jetzt nicht neu, ich hatte es in meiner Anfrage im Blessington-Thread aber vergessen zu erwähnen.

Sie ist wohl vom direkten Vorbesitzer konserviert worden, die Hohlräume sind mit einem honigartig aussehenden Fett versorgt. Der Unterbodenschutz ist bei der Komplettrestauration 2005 erneuert worden - ich bin mir nicht sicher, was die da verwendet haben, es sieht mir aber sehr nach einem Bitumenschutz aus. Dieser befindet sich nach wie vor in einem sehr guten Zustand ohne Risse oder Abplatzungen.

Über eine Holraumversiegelung findet sich in meinen eigentlich sehr umfangreichen Rechnungsbelegen (in denen bisher nahezu jeder Pups dokumentiert war) zwar keine Rückmeldung - das Zeug scheint seine Arbeit jedoch ganz gut gemacht zu haben: es ist bei der endoskopischen Untersuchung der Hohlräume sowie der Kontrolle des Unterbodens und der Radhäuser kein Rost aufgefallen.

Eine solche Untersuchung soll jetzt im Frühjahr noch einmal vorgenommen werden, um ein ganz aktuelles Bild zu erhalten. Dank Eurer Hinweise, Ratschläge und Tipps kann ich mit den Leuten jetzt auch ganz anders ins Gespräch kommen. Nochmals vielen herzlichen Dank dafür!  :)

Einige Informationen, die meine Entscheidungen am Ende beeinflussen werden:

- Abby gehört zu den Fahrzeugen, die tatsächlich so gut wie niemals bei Regen oder auch nur nassem Wetter bewegt werden. Sie ist also zu 99,9 % ihrer Zeit immer trocken. Im Winter wird sie, wenn überhaupt (!) bei trockener Witterung auf Landstraßen bewegt, die nicht mit Streusalz versorgt werden. Im bisherigen Winter ist sie noch gar nicht bewegt worden und steht sein rund einem Monat.

- Sie steht (wie schon erwähnt) in einer Einzelgarage aus Betonsteinen mit Betonboden, die bis vor einer Woche knochentrocken war. Ich sage vor einer Woche, weil ich entdeckt habe, dass durch das Dach plötzlich in geringen Mengen Tropfwasser eindringt.  :o :-[

Das macht mich natürlich nicht glücklich - und ich möchte eine Frage damit an Euch verbinden (und hoffe sehr, dass Michael mir diesen kurzen Ausflug in den off-topic-Bereich nicht übel nehmen wird): ich habe nun eine relativ dicke Baumarktfolie mit Hilfe von Panzertape unter die Garagendecke geklebt, damit kein Tropfwasser auf den Wagen fällt. Nach meinem Arbeitstag komme ich normalerweise alle drei Tage an der Ortschaft vorbei, in der Abby geparkt ist - und sehe nach dem Rechten bzw. entferne die kleine Menge Tropfwasser, die sich in der Folie angesammelt hat, sorgfältig. Sonst ist die Garage trocken und alles bestens. Abby wird noch etwa ein halbes Jahr dort blieben, bis die eigene Garage gebaut ist.

Besteht bei dieser Vorgehensweise eine erhöhte Rostgefahr für den Wagen? Wie gesagt: das in geringen Mengen eindringende Wasser wird immer zeitnah entfernt, Wände und Boden sind trocken. Ich habe mit einer kleinen Taschenlampe und nach vorherigem Abnehmen der wheeldiscs einmal nachgesehen, ob die Bremsscheiben Rost angesetzt haben. Das ist jetzt auch nach rund vierwöchigem, durchgehendem Stehen nicht der Fall - was mich etwas beruhigt hat (hoffentlich nicht zu Unrecht).

Nochmals herzlichen Dank für alle Informationen und Ratschläge!  :)

Viele Grüße aus der Südpfalz

Andreas
Titel: Re: Korrosionsschutz und Rostvorsorge
Beitrag von: Blessington am So.17.Dez 2017/ 12:30:53
Hallo,
angeregt von ein paar Fragen zum Thema Korrosionsschutz in Andreas Monsterthread "Blessington und sein Silver Shadow I stellen sich vor" (http://www.bentley-forum.de/board/index.php?topic=4713.msg63630#new (http://www.bentley-forum.de/board/index.php?topic=4713.msg63630#new)), möchte ich hier meine Vorgehensweise bei der Rostvorsorge vorstellen und freue mich auf einen Erfahrungsaustausch.

 ;D ;D ;D
Ich versuche ja immer noch, Peters Corniche-Thread hinsichtlich der Länge einzuholen - und da habe ich ja vielleicht eines Tages Glück!
Titel: Re: Korrosionsschutz und Rostvorsorge
Beitrag von: Rüdiger am So.17.Dez 2017/ 12:39:22
Halo Andreas,
wo die Tropfen rauskommen, müssen sie aber leider auch nicht reinkommen... :(
Wenn möglich, versuch die Schadstelle außen zu finden und mit Dichtfix von MEM,
das ist faserverstärter Flüssigkunstoff, der auch bei Nässe und zu Teil auch kalten Thep.
verarbeiten werden kann.#
Besser die Basis /Riss /Loch finden, als eine Zwischenlösung, auch wenns nur für eine kurze Zeit sein sollte.
Wie gesagt, wenn Du die Schadstelle findest...

Gruß.. Rüdiger
Titel: Re: Korrosionsschutz und Rostvorsorge
Beitrag von: Blessington am So.17.Dez 2017/ 12:49:01
Halo Andreas,
wo die Tropfen rauskommen, müssen sie aber leider auch nicht reinkommen... :(
Wenn möglich, versuch die Schadstelle außen zu finden und mit Dichtfix von MEM,
das ist faserverstärter Flüssigkunstoff, der auch bei Nässe und zu Teil auch kalten Thep.
verarbeiten werden kann.#
Besser die Basis /Riss /Loch finden, als eine Zwischenlösung, auch wenns nur für eine kurze Zeit sein sollte.
Wie gesagt, wenn Du die Schadstelle findest...

Gruß.. Rüdiger

Hallo Rüdiger,

damit hast Du vollkommen recht. Das Problem ist, dass die Garage nicht mir gehört. Ich spreche in der kommenden Woche mit der Besitzerin (die eigentlich sehr zugänglich ist) wegen der Problematik. Die Garage ist vor weniger als einem Jahr mit einer Dachreparatur "überholt" worden - von daher verstehe ich aktuell nicht mal, wo das Wasser überhaupt hereinkommen kann.... >:(

Ich hatte mir nur Sorgen wegen des Wagens gemacht. Denn für den habe ich jetzt adhoc leider keinen anderen Platz.

Andreas
Titel: Re: Korrosionsschutz und Rostvorsorge
Beitrag von: Rüdiger am So.17.Dez 2017/ 13:07:43
Hallo Andreas,
iss mir schon klar. Wenn Du die Schadstelle finden solltest,
wäre das kein großer Aufwand. Die Gebinde gibts von klein bis groß
und ist sehr einfach zu verarbeiten, also keine große Sache.
Wenn die Besitzerin das umgehend erledigt, ist alles gut,
ansonsten ist Deine jetztige Vorkehrung erstmal richtig...
ich drück Dir die Daumen.
Titel: Re: Korrosionsschutz und Rostvorsorge
Beitrag von: -unbekannt verzogen- am So.17.Dez 2017/ 13:26:54
Hallo Andreas,

welche Hohlräume hat denn der Meister vor Ort untersucht? Die meisten verstehen unter Hohlräume die Schweller und das wars dann auch schon. Ich hatte ganz oben empfohlen, sich einen Hohlraumversiegelungsplan zu besorgen. Ich weiß nicht, ob es diesen für den Shadow gibt. Aber selbst wenn, ist dieser möglicherweise nicht komplett. Selbst bei Mercedes sind die offiziellen Hohlraumversiegelungspläne lückenhaft und bilden nur einen ersten Anhalt.

Darum meine Empfehlung: Wenn Du die Arbeit nicht selber machst, dann gehe zu einem Fachbetrieb für Korrosionsschutz und nicht zur nächsten Werkstatt um die Ecke. Im Idealfall kennt dieser Fachbetrieb sogar schon Shadow und Co.

Zum Bitumenmist unter dem Auto: Ich habe leider selber schon an einem meiner Fahrzeuge erlebt, dass unter äußerlich perfektem Bitumen großflächig tiefer Rost saß und dem entsprechend eine umfangreiche Teilrestaurierung des Unterbodens notwendig wurde. Auch hier würde ich vom Fachbetrieb prüfen lassen, die können das noch am besten beurteilen.

Ein Loch im Dach, aus dem es nicht direkt aufs Auto tropft, würde mir erst einmal keine Sorgen bereiten, zumal ja mittelfristig eine bessere Lösung ansteht. Rüdigers Tipp mit MEM Dichtfix ist gut, macht aber meines Erachtens erst langfristig Sinn.

Gelassen

Michael
Titel: Re: Korrosionsschutz und Rostvorsorge
Beitrag von: Blessington am Di.19.Dez 2017/ 10:08:24
Hallo Andreas,

welche Hohlräume hat denn der Meister vor Ort untersucht? Die meisten verstehen unter Hohlräume die Schweller und das wars dann auch schon. Ich hatte ganz oben empfohlen, sich einen Hohlraumversiegelungsplan zu besorgen. Ich weiß nicht, ob es diesen für den Shadow gibt. Aber selbst wenn, ist dieser möglicherweise nicht komplett. Selbst bei Mercedes sind die offiziellen Hohlraumversiegelungspläne lückenhaft und bilden nur einen ersten Anhalt.

Hallo Michael,

das muss ich jetzt auch erst im Detail klären, was er da genau untersucht hat. Das mit dem Hohlraumplan ist auch meiner Meinung nach eigentlich unabdingbar, damit man weiß, wo überall Vorsorge zu betreiben bzw. nachzuschauen ist. Ich werde da gleich mal Claus anfragen, ob es etwas in der Art von RR/B selbst schon gibt - und wie verlässlich das ist.

Zum Bitumenmist unter dem Auto: Ich habe leider selber schon an einem meiner Fahrzeuge erlebt, dass unter äußerlich perfektem Bitumen großflächig tiefer Rost saß und dem entsprechend eine umfangreiche Teilrestaurierung des Unterbodens notwendig wurde. Auch hier würde ich vom Fachbetrieb prüfen lassen, die können das noch am besten beurteilen.

Ja, die Bitumenschicht muss auf jeden Fall nochmals überprüft werden - wobei ich mir jetzt nicht einmal sicher bin, dass das überhaupt Bitumen ist.  ??? Ich vermute es aber. Und in Richtung Spezialbetrieb sollte das schon gehen, da bin ich ganz bei Dir.

Ich war gestern Nachmittag auf dem Weg nach Hause bei der Garage. Es tropft verhältnismäßig wenig Wasser herein und die von mir aufgespannte Folie hält das Wasser auch zuverlässig vom Fahrzeug ab. Diese recht geringe Wassermenge habe ich freundlich nach draußen gebeten. ;)
Den Rest der Garage habe ich ebenfalls nochmals genau kontrolliert, der ist komplett trocken und daher unproblematisch.
Ich bin aber sehr dankbar für die beruhigenden Rückmeldungen!

Viele Grüße aus der Südpfalz

Andreas

Titel: Re: Korrosionsschutz und Rostvorsorge
Beitrag von: Zippy am Di.19.Dez 2017/ 19:21:42
Hallo lieber Andreas,

bei den Ausführungen der werten Mitforisten sind sicherlich die einen oder anderen fachlich fundierten Ratschläge dabei und ich habe diese mit Interesse gelesen, aber lass Dich bitte nicht verrückt machen.

Dein Auto ist doch in einem anständigen Zustand. Was soll den grossartig passieren, wenn Du Deine Abbey weder bei Salz noch übermässig im Regen bewegst ? Falls letzteres eintritt und Du sie nass in die Garage stellen musst, schnellstmöglichst wieder eine anständige Trockenrunde drehen und gut ist.

Bevor Deine Karosserie aufgibt wird etwas anderes aufgeben.

Die Radläufe und die Innenkotflügel sollten aber trotzdem konserviert sein und das ist eine einfache Sache.

Immer dieses „besser als neu“ Bestreben. Das sind doch Exzesse die kein Ende nehmen.

Dem Michael traue ich jedoch zu, diese Aufgaben in Perfektion auszuführen. Für ihn ist der Weg wahrscheinlich das Ziel
und er freut sich daran wie er es gemacht hat.

Doch so ein Ergebnis in so einem Umfang kannst Du niemals über eine beauftragte Werkstatt einfahren.

Ich habe meine winzigen Rostbläschen am Radlauf über Jahre beobachtet und dokumentiert. Hat mich anfangs schlaflose Nächte gekostet. Verändert haben diese sich diese während meiner Halterschaft keinen Milimeter. Falls diese doch grösser geworden wären, hätte der Karosseriebauer das einzusetztende Blech halt etwas grösser gemacht.

Jetzt ist er ja schon ein paar Monate weg und der neue Besitzer freut sich über ein tolles Fahrzeug, welches sich in einem wirklich unverbastelten und nicht verschlimmbesserten Zustand befindet.

Nun noch ein ehrliches Wort von Hypochonder zu Hypochonder 🤪: Stell Dir vor, Du lässt von einem “Fachmann” die Schweller “ausgiessen”. Was passiert, wenn Dir jemand etwas Negatives über das verwendete Material erzählt oder Du darüber nachdenkst ob irgendein Ablauf zugeschmiert und verstopft sein könnte ? Würde dieses zu Deiner Entspannung beitragen ? 🤔

Liebe Grüsse !

Thomas





Titel: Re: Korrosionsschutz und Rostvorsorge
Beitrag von: -unbekannt verzogen- am Di.19.Dez 2017/ 19:37:25
Dem Michael traue ich jedoch zu, diese Aufgaben in Perfektion auszuführen. Für ihn ist der Weg wahrscheinlich das Ziel und er freut sich daran wie er es gemacht hat.

Vielen Dank für das nette Kompliment, Thomas,

und Du hast mit Deiner Vermutung nicht ganz unrecht, was meinen Anspruch an das Arbeitsergebnis angeht. Allerdings fahre ich ich viele meiner Oldtimer auch bei Wind und Wetter und da macht sich eine ordentliche Konservierung schon bezahlt.

Zustimmend

Michael

p.s.: Trotzdem halte ich an meinem Rat für Andreas fest, lieber eine ordentliche Versieglung vom Fachmann machen zu lassen, als nur zwei Liter Irgendwas in die Schweller zu kippen.  8)
Titel: Re: Korrosionsschutz und Rostvorsorge
Beitrag von: wellenkieker am Mi.20.Dez 2017/ 09:13:07
Hallo Thomas,

>Immer dieses "besser als neu" Bestreben<


Ich nehme dies gern zum Anlass, meine ganz persönliche Sichtung kund zu tun.
Mit wenigen Ausnahmen, wird man daran wohl den Unkundigen durch sein Werk leicht erkennen.

Die Ergebnisse solcher Exerzitien sind für mich nicht nachvollziehbar.
Das Nicht-Annehmen-können einen Oldtimer, der seine Jahre gelaufen hat,
der aus einer anderen Zeit herübergekommen ist, zu besitzen, mit allem, was dies bedeutet,
ist für mich völlig unverständlich.
Gerade diese Zeitreise, auch in Bezug auf die techn. Ausstattung, ist für mich immer wieder ein Geschenk.

Gleichwohl ist es auch immer eine Gradwanderung, bei der man um des Erhaltenswillen, zuweilen
Dinge vornimmt, die man evtl. später deutlich bereut.
Anfänglicher Kosmetikaktionismus wird wohl auch im Laufe der Zeit, mit zunehmender Einsicht,
bei vielleicht weiteren, oder darauffolgenden, Fahrzeugen sofern man weiterhin infiziert bleibt,
in ein verständnisvolles, kunstfertiges Schaffen münden, an dem man sich und andere sich mit
einem erfreuen können.
Nur ist dies wohl ein langer Weg.
Ein Weg, auf dem man immer wieder Mist macht, auch wenn es vielleicht über die Zeit weniger wird.
Die Ergebnisse begegnen einem immer dann, wenn man sich Oldtimer ansieht.
Es gehört so vieles dazu, es wird so wenig bedacht, wo so viel geblendet wird... .

Stefan

p.s.
Aus einer Grotte einen nicht nur fahrbaren Untersatz zu zaubern, wird zwangsläufig in ein weit vom
Ursprung entfernt liegen münden.
Solche Herrschaften bedenke ich mit Hochachtung.
Titel: Re: Korrosionsschutz und Rostvorsorge
Beitrag von: -unbekannt verzogen- am Mi.20.Dez 2017/ 09:29:31
Immer dieses „besser als neu“ Bestreben. Das sind doch Exzesse die kein Ende nehmen.

Im Prinzip hast Du ja recht, Thomas,

aber der Korrosionsschutz ab Werk war bis weit in die 80er Jahre hinein eindeutig mangelhaft. Vermutlich haben viele Fahrzeuge nur deshalb überlebt, weil die Besitzer in diesem Bereich frühzeitig nachgebessert haben. Dem entsprechend ist es sinnvoll, wenn ein neu aufgebrachter Korrosionschutz nicht original, sondern besser als neu ist.

Skeptisch

Michael
Titel: Re: Korrosionsschutz und Rostvorsorge
Beitrag von: -unbekannt verzogen- am Mi.20.Dez 2017/ 09:31:55
Ich nehme dies gern zum Anlass, meine ganz persönliche Sichtung kund zu tun.
Mit wenigen Ausnahmen, wird man daran wohl den Unkundigen durch sein Werk leicht erkennen.

Die Ergebnisse solcher Exerzitien sind für mich nicht nachvollziehbar.
Das Nicht-Annehmen-können einen Oldtimer, der seine Jahre gelaufen hat,
der aus einer anderen Zeit herübergekommen ist, zu besitzen, mit allem, was dies bedeutet,
ist für mich völlig unverständlich.
Gerade diese Zeitreise, auch in Bezug auf die techn. Ausstattung, ist für mich immer wieder ein Geschenk.

Gleichwohl ist es auch immer eine Gradwanderung, bei der man um des Erhaltenswillen, zuweilen
Dinge vornimmt, die man evtl. später deutlich bereut.
Anfänglicher Kosmetikaktionismus wird wohl auch im Laufe der Zeit, mit zunehmender Einsicht,
bei vielleicht weiteren, oder darauffolgenden, Fahrzeugen sofern man weiterhin infiziert bleibt,
in ein verständnisvolles, kunstfertiges Schaffen münden, an dem man sich und andere sich mit
einem erfreuen können.
Nur ist dies wohl ein langer Weg.
Ein Weg, auf dem man immer wieder Mist macht, auch wenn es vielleicht über die Zeit weniger wird.
Die Ergebnisse begegnen einem immer dann, wenn man sich Oldtimer ansieht.
Es gehört so vieles dazu, es wird so wenig bedacht, wo so viel geblendet wird... .

Hallo Stefan,

Deinen Beitrag habe ich gedanklich leider nicht erfassen können.  :-\ Kannst Du ihn bitte noch einmal in wenigen kurzen Sätzen für einfache Gemüter wie mich erläutern?

Neugierig

Michael
Titel: Re: Korrosionsschutz und Rostvorsorge
Beitrag von: wellenkieker am Mi.20.Dez 2017/ 10:09:31
Hallo Michael,

mmh.

Vielleicht so.

Thomas hat mal von einer Uhr geschrieben, die König Ludwig bei seinem letzten Bad im See beglitten hat.
Diese ist dann erwartungsgemäß stehen geblieben, vielleicht um den Todeszeitpunkt des Eigners herum.
Ein Erwerber, hat nun ein neues Werk in eben jene einbauen lassen, so weit ich mich entsinne,
und war darüber sehr stolz.
Damit war das, was der Uhr anhaftete, was sie neben anderen Uhren auszeichnete hinweggeschaffen worden.

Ein Ölgemälde welches brüchig wird, kann man neu erschaffen, vielleicht mit haltbareren Kompositen,
vielleicht in Acryl.
Es wird aber nie wieder dieses eine Ölgemälde sein.
Man kann es auch, versuchsweise, mit, soweit bekannt, originalem Material "ausgleichen", bei minimalem
Eingriff.
Es wird aber nicht dieses Gemälde bleiben.
Man kann einen alten Ledereinband eines mehrere hundert Jahre alten Buches im Verfall stoppen.
Man kann dies Dingen wieder so aussehen lassen wie sie vermutlich mal aussahen.
Die Geschichte aber ist der Verfall.
Man nimmt mit solchen Eingriffen vieles vom Eigentlichen fort, das wird in meinen Augen zu wenig
bedacht.
Vom Werk her waren z.B. Shadow-modelle sicherlich einer gewissen qualitativen Streuung unterworfen.
Doch sie waren nahe beisammen.
Im Laufe der Zeit entfernten sich die jeweiligen Modelle einer Serie zunehmend und deutlich sichtbar
und erfahrbar von ihrem Ausgangszustand.
Sie haben einen Teil ihrer Geschichte durchlaufen.
Das finde ich wunderbar und freue mich sehr darüber, wenn ich das sehen darf.
Auch wenn es manchmal eine traurige Geschichte ist.
Sicherlich ist auch eine "Totalrestauration" etwas, was so ein Fahrzeug ertragen kann, aber mir
fehlte dann etwas.
Der Unterschied, ich erfreue mich am Unterschied, nicht an der Konformität.
Natürlich ist auch dies ein stetes Gradwandern und so gut wie unmöglich zu erreichen, aber es
ist eine Zielrichtung unter vielen.

Stefan
p.s.
Natürlich ist ein Konservieren für den winterlichen Einsatz sinnvoll, war es damals auch.
Manches ist auch besser geworden, ob man dann auf Altes zurückgreifen muss?
Wäre schon extrem, könnte ich aber verstehen.
Titel: Re: Korrosionsschutz und Rostvorsorge
Beitrag von: gerd DRB15051 am Mi.20.Dez 2017/ 10:39:10
Die Uhr von Ludwig ist was einzigartiges durch die Tatsache. dass sie ihm gehörte und den ca. Zeitpunkt seines Ertrinkens anzeigte, das ändert man nicht.

Bei  dem Auto in dem Bonny und Clyde erschossen wurden, schweisst man auch nicht die Einschusslöcher zu und lackiert es neu, ebenso das Auto in dem Franz Ferdinand in Sarajewo erschossen wurde. Da gibts noch viele geschichtsträchtige Beispiele von einzigartigen Objekten.

Das sind Zeugnisse des Weltgeschehens und museale Objeke und taugen sicher nicht als Beispiel für ganz normale Autos.

Bei einem RR von Großmetzger Meier aus Knieritz an der Knatter, oder andere Smith und Lancaster fuhren, das rostete und andere Schäden nahm ist es "nur" ein Auto. Das würde ich wieder auf den stolzen Stand bringen wollen, dass es bei Auslieferung hatte.
Ich persönlich möchte keine Autos die schlechter als Zustand zwei (oder drei wenn sie völlig original sind), kann aber jeder anders sehen  :)

PS: Ich kenne Leute, die den schlechten Zustand ihrer Autos gerne mit dem Wort Patina verklären, nicht mein Ding

Titel: Re: Korrosionsschutz und Rostvorsorge
Beitrag von: wellenkieker am Mi.20.Dez 2017/ 11:38:05
Hallo Gerd,

bei Zustand 3 bin ich mit Dir gleich auf.

Museumsstücke fährt auch keiner, die sind per se tot.

Aber das Teil von der Knatter oder das aus  Lancester, die find ich interessant,
allerdings auch nicht mit dem Missbrauchswort Patina belegt.

Ein bischen hab ich auch geschummelt.
Ich kann nämlich nicht funktionale Technik nicht ausstehen.
Nur sieht es keiner, wenn sie funktioniert, das merkt nur der Fahrer 8)

Beim Überholen einer Sitzgarnitur ist mir, für mich, folgendes klar geworden.
Ich habe dem Ding seinen Charakter genommen, es hat zwar an Gebrauchswert
deutlich gewonnen, hat sich dem ungeübten Auge vielleicht auf Neuwert hin
verbessert.
Aber darauf sitzen bereitet mir keine Freude mehr.
Es ist jetzt eine beliebige Garnitur geworden. :-[


Stefan
Titel: Re: Korrosionsschutz und Rostvorsorge
Beitrag von: -unbekannt verzogen- am Mi.20.Dez 2017/ 11:54:11
Hallo Michael,

mmh.

Vielleicht so.

...

Hallo Stefan,

vielen Dank für die Erläuterung, auch wenn sie nicht so kurz ausgefallen ist, wie ich es mir gewünscht habe.  >:D

Mir stellt sich jedoch die Frage, was dieses Thema mit dem Korrosionsschutz zu tun hat. Die von mir im ersten Beitrag dieses Threads genannten Maßnahmen sind zwar "besser als neu" und damit nicht original, verändern aber nicht die substanzielle Beschaffenheit des Fahrzeugs.

Skeptisch

Michael
Titel: Re: Korrosionsschutz und Rostvorsorge
Beitrag von: Blessington am Mi.20.Dez 2017/ 12:01:22
Hallo lieber Andreas,
bei den Ausführungen der werten Mitforisten sind sicherlich die einen oder anderen fachlich fundierten Ratschläge dabei und ich habe diese mit Interesse gelesen, aber lass Dich bitte nicht verrückt machen.
Dein Auto ist doch in einem anständigen Zustand. Was soll den grossartig passieren, wenn Du Deine Abbey weder bei Salz noch übermässig im Regen bewegst ? Falls letzteres eintritt und Du sie nass in die Garage stellen musst, schnellstmöglichst wieder eine anständige Trockenrunde drehen und gut ist.
Bevor Deine Karosserie aufgibt wird etwas anderes aufgeben.

Hallo Thomas, lieber Stefan, Michael und Gerd,

vielen Dank für Eure Gedanken - völlig ernsthaft gemeint. Ich freue mich darüber, dass die Gespräche hier in diesem Faden auch eine nichttechnische, sehr unpragmatische Facette entwickeln - denn in meinen Augen ist es doch gerade auch das, was die Liebhaberei um unsere Fahrzeuge zu dem macht, was sie ist.
Ihr habt recht - Abby wird zunächst einmal von mir weder im Alltagsbetrieb noch bei anderem als schönem Wetter genutzt. Von daher erscheint eine umfassende Korrosionsschutzbehandlung wirklich entbehrlich. Auf der anderen Seite möchte ich aber gerne das mir Mögliche dazu beitragen, dass der Wagen sich auch in fernerer Zukunft sowohl technisch als auch optisch in sehr gutem Zustand befindet und dadurch sowohl mich als vielleicht auch andere Enthusiasten erfreut.  :)
Daher bin ich Michael für seine sehr ausführlichen Rückmeldungen und Anregungen sehr dankbar. Eine Anfrage an Claus Erbrecht hinsichtlich eines möglichen Hohlraumplanes o.ä. habe ich gestellt - er hat zugesagt, mir Rückmeldung zu geben, wenn das terminlich sehr volle Weihnachtsgeschäft vorüber ist.
Ich bemühe mich (natürlich immer im Rahmen meiner begrenzten finanziellen Möglichkeiten) Abbys Zustand zu erhalten und bin da ganz nah bei den Forenkollegen, die viel Mühe (und auch viel Geld) in den Zustand ihrer Fahrzeuge investieren. Dazu bin ich auch bereit.
Andererseits verstehe ich aber auch Stefans Standpunkt vollkommen und sehe das genauso, dass eine umfangreiche Restaurierung und der Drang dazu, einen Zustand-besser-als-neu zu erreichen, sehr häufig mit einer regelrechten Zerstörung der Spuren der Zeit einhergeht, was mich als historisch auch beruflich sehr interessierten Menschen irgendwo auch unzufrieden macht.
Das trifft nach meiner Auffassung natürlich vor allem auf Fahrzeuge oder Gegenstände zu, die berühmten bzw. bedeutenden Persönlichkeiten gehört haben - aber nicht ausschließlich. Auch Autos, die den Otto-Normalverbrauchern gehört haben, haben eine Geschichte, haben Jahrzehnte "gesehen" - und sind meiner Meinung nach nicht "wertloser" oder "wertvoller" als die anderen Exemplare, die vor oder hinter ihnen in der Fabrikationshalle standen. :)

Viele Grüße aus der Südpfalz

Andreas
Titel: Re: Korrosionsschutz und Rostvorsorge
Beitrag von: wellenkieker am Mi.20.Dez 2017/ 12:14:22
Hallo Michael,

eben nur sehr tangential.
Die dahinter stehende Überlegung greift dann doch und ist universal anwendbar.
Hilft nur nicht bei der eigentlichen Prävention.
Da ist der Profi gefragt.

Stefan

Titel: Re: Korrosionsschutz und Rostvorsorge
Beitrag von: wellenkieker am Mi.20.Dez 2017/ 12:17:23
Hallo Andreas,

danke für Deine Eingabe, ich wollte den, von mir so verstandenen, Gedankengang Thomasens eben
etwas auslegen.
Ein bischen habe ich mir dabei, wie so häufig, selbst zugehört. ;)

Stefan
Titel: Re: Korrosionsschutz und Rostvorsorge
Beitrag von: -unbekannt verzogen- am Mi.20.Dez 2017/ 12:46:00
Hallo Thomas, lieber Stefan, Michael und Gerd,

Hm,

ich an vorletzter Stelle, aber zumindest noch vor Gerd. Na ja, wenigstens etwas. 8)

Aber warum ist Stefan lieb, Thomas, Gerd und ich hingegen sind es nicht? ???

Nachdenklich  ;)

Michael
Titel: Re: Korrosionsschutz und Rostvorsorge
Beitrag von: -unbekannt verzogen- am Mi.20.Dez 2017/ 12:58:58
Abby wird zunächst einmal von mir weder im Alltagsbetrieb noch bei anderem als schönem Wetter genutzt. Von daher erscheint eine umfassende Korrosionsschutzbehandlung wirklich entbehrlich.

Zurück zum Thema:

Deine Schlussfolgerung, lieber ;) Andreas, kann tödlich sein - zumindest für Abby. Du weißt schließlich gar nicht, welche Vorschäden hinsichtlich Korrosion Dein Fahrzeug bereits hat. Auch der vorsichtigste Umgang verhindert nicht, dass ständige Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsveränderungen Kondenswasser auf dem Blech befördern. Wenn dieses den Weg zu vorhandenem Rost findet, dann gammelt es im Verborgenen fröhlich weiter und wenn dies sichtbar wird, dann ist der Schaden schon richtig groß.

Ob eine umfassende Korrosionsschutzbehandlung wirklich entbehrlich ist, weiß man darum erst nach einer entsprechenden Untersuchung.

Warnend

Michael
Titel: Re: Korrosionsschutz und Rostvorsorge
Beitrag von: Blessington am Do.21.Dez 2017/ 12:05:27
Hm,
ich an vorletzter Stelle, aber zumindest noch vor Gerd. Na ja, wenigstens etwas. 8)
Aber warum ist Stefan lieb, Thomas, Gerd und ich hingegen sind es nicht? ???
Nachdenklich  ;)
Michael

Lieber ;) Michael,

es ehrt Dich, dass Du Dir so viele Gedanken machst - ich versichere Dir aber, dass es unnötige Gedanken sind.
 :)
Als alter Germanist versuche ich immer, ein kleines bisschen auf Stil zu achten. Und es wirkt auf mich schöner, wenn man bei der Anrede mehrerer Personen die Anredeform variiert. Daher ist das dann mal "Lieber" und ein andermal eine andere Form - wobei es in diesem Falle das "lieber" für die Namen mit gültig sein sollte, die danach kamen. Eine Wertung ist mit unterschiedlichen Anreden hier aber natürlich nicht verbunden, klarer Fall.  ;)

Zurück zum Thema:
Deine Schlussfolgerung, lieber ;) Andreas, kann tödlich sein - zumindest für Abby. Du weißt schließlich gar nicht, welche Vorschäden hinsichtlich Korrosion Dein Fahrzeug bereits hat. Auch der vorsichtigste Umgang verhindert nicht, dass ständige Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsveränderungen Kondenswasser auf dem Blech befördern. Wenn dieses den Weg zu vorhandenem Rost findet, dann gammelt es im Verborgenen fröhlich weiter und wenn dies sichtbar wird, dann ist der Schaden schon richtig groß.
Ob eine umfassende Korrosionsschutzbehandlung wirklich entbehrlich ist, weiß man darum erst nach einer entsprechenden Untersuchung.

Warnend

Michael

Da bin ich vollkommen bei Dir, Michael. Ich sehe das genau so und möchte von daher eine entsprechende "Behandlung" auch durchführen lassen - obwohl Abby ja nur gutes Wetter und trockene Straße sieht.
Da war mein Post wohl etwas missverständlich formuliert. Ich wollte ausdrücken, dass man eine Hohlraumkonservierung als entbehrlich angesichts der Betriebsumstände ansehen könnte - ich sie aber unbedingt dennoch durchführen lassen möchte, um den Zustand des Wagens so zu erhalten, wie er jetzt aktuell ist.
Und auch für Stefans Sicht möchte ich mich noch einmal aussprechen. Ich habe hier im Forum bereits vor etwas längerer Zeit den BMW 507 Roadster als Beispiel erwähnt, der in Elvis Presleys Bad Nauheimer Zeit von ihm gefahren wurde - und in jüngerer Vergangenheit von BMW selbst wirklich gnadenlos totrestauriert wurde. Ich fand das sehr schade, denn es scheint nahezu kein Teil mehr geblieben zu sein, das vom King of Rock 'n Roll damals wirklich berührt worden sein könnte.
Abbys Leder ist nach meiner in Eigenregie erfolgten Bearbeitung deutlich schöner und gepflegter als vorher, man sieht jedoch weiterhin, dass es sich nicht um einen fabrikneuen Bezug handelt. Die weiße Beschriftung der Schalter am Armaturenbrett ist etwas vergilbt - das gehört aber meiner Meinung nach bei einem über 43 Jahre alten Fahrzeug einfach dazu.
Außerdem gefällt mir ganz emotional der Gedanke, dass Abby viele Jahre lang durch downtown Hongkong gerollt ist und dort ihrem damaligen Besitzer (hoffentlich) viel Freude bereitet hat. :)

Viele Grüße aus der Südpfalz

Andreas
Titel: Re: Korrosionsschutz und Rostvorsorge
Beitrag von: Ex-DRB15051 am Do.21.Dez 2017/ 15:45:26
Hallo Andreas,

Ich wollte ausdrücken, dass man eine Hohlraumkonservierung als entbehrlich angesichts der Betriebsumstände ansehen könnte - ich sie aber unbedingt dennoch durchführen lassen möchte, um den Zustand des Wagens so zu erhalten, wie er jetzt aktuell ist.


Ich habe da auch von dem erheblichen Aufwand, der teils betrieben wird, immer wenig gehalten. Da bin ich ganz bei Dir.

Der normale Shadow fährt doch meist nur, wenn es trocken und sonnig ist. Der hat eher Probleme mit Standschäden, als mit Rost. Stellen, wie etwa Unterboden oder Holme/Schweller sind ausserdem recht günstig reparabel, wenn die braune Pest dort zuschlägt.

Und die wirklich teuren Stellen entziehen sich der Vorsorge: Front-Scheibenrahmen, Radläufe, Dach unterm Vinyl, Oberkante der Türen am Chrom etwa. Da wird es unangenehm teuer, wenn der Rost (bzw. Korrosion am Alu) von innen erst einmal aussen sichtbar wird. Und bevor er das tut, sieht man ihn nicht und man kann leider auch nichts dagegen tun.

Bei Fahrzeugen, die nur im Trockenen fahren und ebenso geparkt sind, würde ich nichts diesbezüglich machen.
Titel: Re: Korrosionsschutz und Rostvorsorge
Beitrag von: -unbekannt verzogen- am Do.21.Dez 2017/ 15:48:02
Lieber ;) Michael,

es ehrt Dich, dass Du Dir so viele Gedanken machst - ich versichere Dir aber, dass es unnötige Gedanken sind.
 :)
Als alter Germanist versuche ich immer, ein kleines bisschen auf Stil zu achten. Und es wirkt auf mich schöner, wenn man bei der Anrede mehrerer Personen die Anredeform variiert. Daher ist das dann mal "Lieber" und ein andermal eine andere Form - wobei es in diesem Falle das "lieber" für die Namen mit gültig sein sollte, die danach kamen. Eine Wertung ist mit unterschiedlichen Anreden hier aber natürlich nicht verbunden, klarer Fall.  ;)

Vielen Dank, Andreas,

dass Du meinem nicht wirklich ernst gemeintem Einwand so viele Zeilen widmest.  :)

Schmunzelnd

Michael
Titel: Re: Korrosionsschutz und Rostvorsorge
Beitrag von: cferbrecht am Fr.22.Dez 2017/ 08:47:36
Und die wirklich teuren Stellen entziehen sich der Vorsorge: Front-Scheibenrahmen, Radläufe, Dach unterm Vinyl, Oberkante der Türen am Chrom etwa.

Bei den Scheibenrahmen vorn und hinten (den hinteren betrifft es auch, wenn auch nicht so häufig - und Corniche-Cabrio-Fahrer wissen gar nicht, dass es so etwas gibt ;)) kann man schon Vorsorge treffen: Wenn die Dichtungen hart sind, porös oder rissig, sollte man sie ersetzen. Dabei natürlich das Blech unterm Gummi adäquat (je nach Zustand) behandeln und Scheibe und Gummi mit einer dauerelastischen Dichtmasse einsetzen.

Problematisch sind die Spannungsrisse vor der A-Säule - dagegen ist wohl kein Vorbeugekraut gewachsen.

Die Radläufe hingegen lassen sich doch durchaus behandeln: Auf den nach innen zeigenden waagerechten Kanten lagert sich feuchter Dreck (Sand) ab, der dort auch lange feucht bleibt - wenn hier der Lack in Ordnung ist und eine dauerelastische Schutzschicht darüber liegt, sollte das aber keine negativen Auswirkungen haben.

Der Rost unter der Vinylschicht entsteht (zumindest im oberen Bereich - an der C-Säule kriecht das Wasser wohl von unten hoch) wahrscheinlich durch Porosität oder sogar Löcher im Material. Ich kann mir vorstellen, dass es gegen das Aushärten und vielleicht sogar gegen schon entstandene Mikrorisse chemische Abhilfe gibt - vielleicht weiß ja jemand ein erprobtes Mittel.

An der C-Säule hülfe vielleicht eine Versiegelung - aber wenn die nicht ganz dicht ist oder schon Wasser unterm Plastik sitzt, wäre es eher eine Verschlimmbesserung.

Es gibt m.W. keinen Hohlraumplan, um Korrosionsschutz planen zu können. Es gibt aber im Handbuch Zeichnungen des Karosserie-Unterbaus, woraus sich die Hohlräume erschließen, die durch die Beplankung entstehen (siehe Anhang). Ebenfalls angehängt ist ein Plan der Ablauflöcher - hinter jedem ist natürlich ein Hohlraum. Diese Ablauflöcher sind häufig mit irgendwelchen Unterboden-Schutzmassen zugekleistert oder durch Wagenheber zugedrückt - dann kann der Gilb gut arbeiten...

Grüße aus dem Norden
Claus F. Erbrecht
Heaven's Gate Garage
GmbH & Co. KG
www.bentleyteile.de
Titel: Re: Korrosionsschutz und Rostvorsorge
Beitrag von: wellenkieker am Fr.22.Dez 2017/ 17:02:05
Hallo Herr Erbrecht,

gegen poröse Stellen im Everflex könnte eine leichter, gesprühter, Auftrag von Aceton
hilfreich sein.
Die notwendige Schichtstärke muss vorab an einem ausgeschiedenen Vertreter ermittelt werden.
(Sehr dünn, mehrmals in leichter zeitlicher Versetzung)
Das Aceton wirkt auf PVC als ein Lösemittel, bei dünnem Auftrag führt dies zum Zusammen-
fließen der Struktur, ist der Auftrag allerdings zu dick, sieht es nachher wie Teewurst aus.

Alle pflanzlichen o. mineralischen Öle und Fette sind unbedingt zu vermeiden.
Sie ziehen den Weichmacher aus der Struktur, so daß sie, obwohl sie dann vermeintlich
schöner aussieht, unbrauchbar wird.
Ohne den öligen Film ist die geschädigte Struktur anschließend auch nicht mehr wetterfest.

Stefan
Titel: Re: Korrosionsschutz und Rostvorsorge
Beitrag von: wellenkieker am Do.08.Mär 2018/ 13:28:53
Hallo Michael,     

ich wollte Deinen Rat einholen.

Ausgangslage:

Ich habe an einem Shadow den gesamten hinteren Unterbau abgebaut.
Es liegt also die bodenseitige Karosse frei.
Bei der Demontage habe ich an einigen wenigen Stellen den vorhandenen U-Schutz mangels
Fertigkeit aus Versehen abgetragen.
Die Stellen sind jeweils kleiner als 3 x 3 cm, die beim darunter liegenden Blech aufgetragene
Lackschicht ist unbeschädigt.
Bei der Montage rechne ich mit ähnlichem, zusätzlich.

Der vorhandene U-Schutz ist nicht lose, trocken, rissig oder unterwandert.
Das Blechkleid ist ohne Rost.   (Gibt es, wenn auch selten)
Ich vermute hier, bei der aktuell obersten Schicht, eine wachsartige Formulierung,
die nicht original, aber mit der selben gut verträglich ist.

A.:
Ich könnte nun die umgebenden Stellen mittels Heißluftfön erwärmen und das dort liegende
Material zu den Freistellen schieben um diese zu bedecken.
Oder ich könnte

B.:
Gel BN pinseln.

A wäre bequem, aber eben mit älterem Grundmaterial.

B kenne ich noch nicht, Deine Beschreibung klingt aber nach einer guten Möglichkeit.


Wie würdest Du das angehen?


Stefan
Titel: Re: Korrosionsschutz und Rostvorsorge
Beitrag von: -unbekannt verzogen- am Do.08.Mär 2018/ 13:55:17
Hallo Stefan,

auf diese kleinen Stellen würde ich einfach dick Gel BN pinseln. Aus optischen Gründen könnte man das dann noch mit schwarzem Permafilm  oder mit scharzem Wachs aus der Dose abdecken - muss aber auch nicht sein.

Gruß

Michael
Titel: Re: Korrosionsschutz und Rostvorsorge
Beitrag von: wellenkieker am Do.08.Mär 2018/ 14:54:55
Hallo Michael,

danke :)


Stefan