"Ich habe z.B. durch eine Verstellung des Weakerners erstaunliche Vibrationsänderungen erfahren dürfen."
Wenn man das Gemisch über einen zentralenen Weakener abmagert, dann fangen einzelne Zylinder ab ca. AFR 17:1 ( entspricht Lambda = 1,15) 'langsamer' an zu 'verbrennen'. Der sogenannte Zündverzug steigt an. Damit ist die Zeit gemeint, innerhalb der ein kleiner definierter Teil des Gemischs "abgebrannt" ist. Mit steigenden Lambda steigt der Zündverzug.
Wenn man zentral abmagert, geraten einzelne Zylinder eher in diesen Bereich, weil bei einer Vergaseranlage die Gemischzusammensetzung der einzelnen Zylinder EINES Vergasers auch unterschiedlich sind. Das hängt mit den Strömungsverhältnissen im "Geweih" zusammen, Wandfilmbildung e.t.c. Das führt zu einem ungleichmäßigen Drehverlauf eines Vielzylindermotors. Es fühlt sich dann an, als würde der Motor rauh laufen.
Bei Kolbenflufzeugen mit Vergasern magert der Pilot im Streckenflug manuell so lange ab, bis der Motor rauh läuft und fettet dann wieder an, bis die Abgastemperatur um z. B 30 - 50 Grad niedriger ist. Das ist der Bereich, in dem der Motor sauber und mit dem niedrigsten spezifischen Kraftstoffverbrauch läuft.
Wenn man also Vibrationen hat, die mit umfangreichen Verbesserungen an Kardanwellen, Antriebswellen, Rädern und Achsaufhängungsteilen nicht zu beseitigen sind, könnte man versuchen, an der Einstellschraube des Weakeners um einen bestimmten Wert anzufetten, um eventuell zu einem gleichmäßigeren Motorlauf zu kommen ("er schnurrt schön"). Bringt das keine Verbesserung, dreht man die Einstellschraube wieder um den gleichen Wert zurück.
Winddruckverursachte Vibrationen könnte man ausschließen, wenn man den Wagen mit eingelegtem Gang auf der Hebebühne mit 130 - 170 km/h kurz laufen läßt. Dabei sind auch Vibrationen die von der Vorderachse kämen ausgeschlossen.
Man könnte auch den Motor mit demontierten Hinterrädern auf der Bühne drehen lassen. Dann hat man die Räder als Quelle ausgeschaltet.
Durch systematisches und überlegtes Probieren sehe ich die Möglichkeit, eventuell der Ursache auf die Schliche zu kommen. Dummerweise ist öfters der Teufel ein Eichhörnchen.
Viel Erfolg wünscht Wolfgang Gatza